IBM will angeblich durch Entlassungen in Deutschland Steuern sparen
Informationen der IG Metall werfen ein neues Licht auf die bislang nicht so recht nachvollziehbaren Entlassungspläne von IBM im hochprofitablen Business-Services-Bereich in Schweinfurt und Hannover.
Für die bislang nicht so recht nachvollziehbaren geplanten Entlassungen im hochprofitablen Business-Services-Bereich von IBM in Schweinfurt und Hannover gibt es jetzt eine plausible Erklärung: Nach Informationen der IG Metall muss die IBM-Konzernmutter in den USA kurzfristig einen Gewinn von etwa 1 Mrd. Dollar aus dem Verkauf ihrer PC-Sparte an Lenovo reinvestieren. Die Reinvestition kann über Umstrukturierungen geschehen, muss aber innerhalb eines halben Jahres erfolgt sein - andernfalls wird der Milliardenerlös in den USA besteuert. Dieser zeitliche Zusammenhang erkläre auch die für Big Blue untypische Hast, mit der Mitarbeiter an den genannten Standorten zum Abschluss von Auflösungsverträgen gedrängt würden, hieß es.
Die geplante Umstrukturierung besteht darin, die Arbeitsplätze aus Deutschland in den osteuropäischen Raum umzulagern. IBM hoffe wahrscheinlich, die Entlassungen in Deutschland "kostengünstig" (weil über die Sozialsysteme bezahlt) abzuwickeln und die neuen Arbeitsplätze mit Subventionen der jeweiligen staatlichen Stellen preiswert gestalten zu können. Darüber hinaus dürften die Löhne der neuen Mitarbeiter kaum westeuropäisches Niveau erreichen. (roe)