Source-Verwaltungssystem BitKeeper nur noch kommerziell
BitMover will sein System zum Konfigurations- und Versions-Management, das auch zur Entwicklung des Linux-Kernels eingesetzt wird, nur noch unter kommerziellen Lizenzen anbieten; den Linux-Kernel will man aber weiterhin kostenfrei hosten.
BitMover will sein Konfigurations- und Versionsmanagementsystem BitKeeper künftig nur noch unter einer kommerziellen, mithin kostenpflichtigen Lizenz anbieten. Der BitMover-Verkaufsleiter Bob Burres begründet den Schritt damit, dass das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren vom Erfolg des Software schier überrannt wurde -- die kommerzielle Nutzung überwiege die Nutzung in Open-Source-Projekten bei weitem. Man wolle fortan alle Energie in die Kommerzialisierung des Produkts stecken, um den Wettbewerbsvorteil weiter ausbauen zu können.
Erste Hinweise auf diesen Schritt gab die kürzlich stattgefundene Veröffentlichung eines quelloffenen BitKeeper-Clients, mit dessen Hilfe sich zwar die Quelltexte und Änderungsinformationen aus mit BitKeeper verwalteten Projekten auslesen, aber keine Änderungen einspielen lassen.
Um sich nicht die Sympathie der Open-Source-Gemeinde zu verscherzen, sondern stattdessen zur Nutzung der kommerziellen Version zu bewegen, hat sich BitMover-Chef Larry McVoy bereit erklärt, größere Projekte wie den Linux-Kernel weiter unter bkbits.net kostenfrei zu hosten: "BitMover und die Open-Source-Community haben in den vergangenen fünf Jahren von der engen Beziehung profitiert." Zum Beispiel habe sich die Geschwindigkeit der Entwicklung des Linux-Kernels dank BitKeeper in den vergangenen drei Jahre in etwa verdoppelt.
Die Tendenz zur Kommerzialisierung bedeutet Wasser auf die Mühlen all derer, die den Linux-Schöpfer Linus Torvalds dafür gerügt haben, BitKeeper für die Entwicklung des frei erhältlichen Linux-Kernels einzusetzen -- zumal die BitKeeper-Ausgabe für Open-Source-Projekte gegenüber der kommerziellen funktional eingeschränkt ist. Allen voran kritisierte Freie-Software-Evangelist und Gründer des GNU-Projekts Richard Stallman, dass es sich bei BitKeeper zwar um ein kostenlos erhältliches Tools handele (im Sinne von Freibier), aber eben nicht um ein freies (im Sinne von Freiheit), das man nach Belieben an die eigenen Vorstellungen anpassen könne. (ola)