Verbraucherzentrale: Telekom hat Kunden Ă„nderungen "untergeschoben"

Die Telekom bedaure die "unangenehme Situation" und würde die beanstandeten Verträge "umgehend annullieren", erklärte ein Sprecher des Konzerns.

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Von
  • dpa

Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat der Deutschen Telekom vorgeworfen, Kunden ungewünscht Tarifänderungen "untergeschoben" zu haben. Die Verbraucherschützer sprachen am Mittwoch in Potsdam von "tausenden Betroffenen". Kunden seien mit einer "aggressiven" Telefonwerbung belästigt worden und hätten Mitteilungen über Vertragsänderungen erhalten, denen sie "ausdrücklich nicht die Zustimmung erteilt haben", erläuterte Evelyn Dahme von der Verbraucherzentrale.

Die Telekom bedaure die "unangenehme Situation" und würde diese Verträge "umgehend annullieren", erklärte dazu Telekomsprecher Walter Genz in Bonn. Nach seinen Angaben habe ein "nicht autorisiertes Vertriebsunternehmen" die Kundenanrufe übernommen. Die Arbeit des Call-Centers sei bereits am 3. März eingestellt worden. Die Telekom sichere den Kunden "eine leichte Vertragsannullierung" zu. Genz habe bereits mit Norbert Richter von der Verbraucherzentrale gesprochen.

Nach Angaben der Verbraucherzentrale seien Kunden telefonisch im Auftrag der Telekom Angebote über einen angeblich günstigeren Tarif unterbreitet worden. Wenn die Kunden skeptisch reagierten oder sogar ablehnten, seien ihnen gesagt worden, dass sie Informationsmaterial zugeschickt bekommen würden, um in Ruhe darüber nachzudenken. Tatsächlich hätten sie aber eine Bestätigung der Vertragsänderung erhalten. "Solchen ungewollten Verträgen sollten Verbraucher sofort und nachweislich widersprechen", rät der Telekommunikationsfachmann der Verbraucherzentrale.

In den vergangenen Wochen hätten sich rund 50 Telekomkunden gemeldet. Die Verbraucherzentrale geht davon aus, dass sich viele Verbraucher einfach fügten, weil sie einen aufwendigen Tarifvergleich oder die Mühe der Gegenwehr scheuen würden. Dieses lasse auf "tausende Betroffene" schließen, die hier von Telekom-Werbern regelrecht "überrumpelt" worden seien. (dpa) / (jk)