Jenoptik AG bringt Sparte für Halbleiterfabriken in Asien an die Börse

Der ostdeutsche Technologiekonzern Jenoptik bringt seinen größten Geschäftsbereich zum Bau von Halbleiterfabriken mit einem Jahresumsatz von rund einer Milliarde Euro in Asien an die Börse.

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  • dpa

Der ostdeutsche Technologiekonzern Jenoptik bringt seinen größten Geschäftsbereich mit einem Jahresumsatz von rund einer Milliarde Euro in Asien an die Börse. Die Notierung von M+W Zander Facility Engineering Ltd. sei in Singapur geplant, teilte der Jenaer Konzern am Freitag mit. In Branchenkreisen wird mit einem Termin für die Ausgabe der Aktien im Mai oder Juni gerechnet. M+W Zander Facility Engineering ist unter anderem auf den Bau von Halbleiter-Fabriken spezialisiert.

Jenoptik will zunächst eine Mehrheitsbeteiligung an der Sparte behalten, deren Hauptsitz im vergangenen Jahr von Stuttgart nach Singapur verlegt wurde. Im Februar war bereits über Börsenpläne spekuliert worden. Das Jenoptik-Geschäft mit dem Bau von Fabriken vor allem für die Chipindustrie und Hersteller von Flachbildschirmen gilt als sehr schwankungsanfällig und kapitalintensiv. Dem großen Volumen beim Projektgeschäft steht eine relativ schmale Gewinnmarge gegenüber.

Jenoptik-Vorstandschef Alexander von Witzleben (41) hatte seit seinem Amtsantritt vor knapp zwei Jahren mehrfach deutlich gemacht, dass er nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten für den Bereich sucht, der fast die Hälfte zum Konzernumsatz des TecDAX- Unternehmens beisteuert. Verkaufsverhandlungen waren Anfang 2004 abgebrochen worden. Von Witzleben setzt auf den Ausbau des kleineren, aber renditestarken Geschäftsbereichs mit Optik, Lasern und Sensoren. Auch die Servicesparte Gebäudemanagement steht nach der Abgabe der Mehrheit am klassischen Bereich Gebäudetechnik zu Jahresbeginn nicht zur Disposition.

Die erste Voraussetzung für den Börsengang der Halbleiter-Sparte, den die DBS Bank (Singapur) managen soll, ist nach Jenoptik-Angaben mit Erteilung einer Eignungsbescheinigung geschaffen. Die Erlaubnis zur Börseneinführung der Aktien stehe jedoch, wie in Singapur üblich, unter bestimmten Voraussetzungen, teilte die Jenoptik AG mit.

Der Jenaer Technologiekonzern hatte nach vorläufigen Zahlen seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2004 um rund 500 Millionen auf 2,5 Milliarden Euro verbessert. Erwartet wird, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in der oberen Spanne der Prognose von 45 bis 60 Millionen Euro liegt und die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft wird. Die Jenoptik-Gruppe beschäftigt weltweit 10 800 Mitarbeiter. (dpa) / (jk)