Deutlicher Anstieg von Straftaten bei Internet-Auktionen
Das Landeskriminalamt Brandenburg veröffentlicht am Rande einer Fachtagung in Potsdam Zahlen zu Betrügereien bei Online-Versteigerungen. 90 Prozent der Fälle betreffen die Auktionsplattform eBay.
Die Zahl der Straftaten bei Internet-Auktionen ist im Land Brandenburg in den vergangenen vier Jahren dramatisch gestiegen. Das geht aus einer am Montag am Rande einer Fachtagung in Potsdam veröffentlichten Statistik des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg hervor, berichten die "Potsdamer Neuesten Nachrichten". Demnach stieg die Zahl der Anzeigen von geprellten Kunden von Online-Auktionshäusern zwischen 2001 (111 Anzeigen) um mehr als das 35-fache auf 3968 im Jahr 2004, hieß es. Im Vorjahr führten die Anzeigen zu 3838 Ermittlungsverfahren im Land. Der in Brandenburg ermittelte Schaden lag 2001 bei 41.857 Euro. 2004 lag er erstmals bei über einer Million Euro (1.002.627).
"90 Prozent der Fälle betreffen die Auktionsplattform eBay", sagte LKA-Chef Dieter Büddefeld. eBay betonte, dass der Anteil der betrügerischen Geschäfte an der Gesamtzahl der Auktionen äußerst gering sei. Bei dem in Kleinmachnow ansässigen Ableger des US-Auktionshauses verwies man angesichts der Steigerungsraten bei den Betrügereien auf die eigene Umsatzsteigerung um fast das 28-fache: "Das Handelsvolumen bei Ebay-Deutschland ist von 63 Millionen US-Dollar im dritten Quartal 2001 auf 1,747 Milliarden US-Dollar im 3. Quartal 2004 gestiegen", sagte Unternehmenssprecherin Maike Fuest.
In Potsdam beraten seit Montag Polizeiexperten aus Deutschland und zehn anderen europäischen Staaten sowie von Ebay Deutschland über gemeinsame Strategien beim Vorgehen gegen Betrügereien bei Internet-Auktionen. (dpa) / (bbu)