Nokia präsentiert Handys mit Megapixelkameras, Festplatte und WLAN

Nokia stellte heute unter dem Namen "Nseries" eine neue Handy-Generation vor und zeigte erste Modelle mit beeindruckender Multimedia-Ausstattung.

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Von
  • Rudolf Opitz

In Amsterdam kündigte Nokia heute die ersten drei Modelle der "Nseries" an, einer Baureihe hochwertiger Multimedia-Smartphones, die auf Symbian OS und der Series-60-Plattform gründen. Obwohl die ersten Nseries-Geräte als Dualmode-Mobiltelefone im UMTS-Netz oder GSM-Netzen bei 900, 1800 und 1900 MHz funken, stellt Nokia die Multimedia-Fähigkeiten in den Vordergrund. Und die können sich sehen lassen: So liefert die Carl Zeiss AG die Optiken für die Zwei-Megapixel-Kameras, mit denen alle vorgestellten Geräte ausgestattet sind.

Das UMTS-Smartphone N90 soll mit umfangreichen Bild- und Videofunktionen besonders Fotofreunde ansprechen: Sowohl die mit einem Autofokus-Objektiv bestückte Kamera als auch der Displayteil des Klapp-Handys lassen sich verdrehen, sodass man das Foto-Handy wie eine Videokamera führen kann. Außer einem großen Hauptdisplay mit 352 × 416 Pixeln -- was der vierfachen Auflösung bisheriger Series-60-Smartphones von Nokia entspricht -- und 18 Bit Farbtiefe gibt es ein Zweitdisplay (128 × 128 Pixel, 16 Bit Farbtiefe) auf der Rückseite des N90. Letzteres dient bei zugeklapptem Handy auch als Sucher für die Kamera. Für Nahaufnahmen besitzt das Objektiv einen Makro-Modus. Der interne Speicher fasst maximal 31 MByte an Multimedia- und Organizerdaten und kann mit RS-MMCards (Dual Voltage) erweitert werden; eine 64-MByte-Speicherkarte will Nokia beilegen.

Bilder und Video-Clips verschickt das Foto-Smartphone als MMS-Nachrichten oder E-Mail-Anhänge. Via USB oder Bluetooth-Funk kann man Daten auch mit dem PC austauschen. Die PC-Software Adobe Mobile Video Editor zum Bearbeiten selbstgedrehter Video-Clips gehört zum Lieferumfang. Als UMTS-Handy eignet sich das N90 auch für Videotelefonate, empfängt Videostreams und bietet die von anderen Series-60-Smartphones gewohnten, umfangreichen Organizerfunktionen. Als erstes Modell der Nseries will Nokia das N90 noch im zweiten Quartal 2005 zu einem Preis von etwa 700 Euro ohne Vertrag auf den Markt bringen.

Das N91 eignet sich mit einem Multiformat-Musicplayer, der sich über separate Steuertasten bedienen lässt, und einer eingebauten 4-GByte-Festplatte als mobiler Unterhalter. Dank einer standardisierten Buchse für 3,5-mm-Stereo-Klinkenstecker kann man auch hochwertige Kopfhörer oder Verstärker anschließen. Nokia hat verschiedene Hörer und Lautsprechersysteme von Bose, Harman Kardon, JBL und Sennheiser bereits getestet. Der Player gibt Musikdateien der Formate AAC, MP3, M4A und WMA wieder. Eine Akkuladung soll für bis zu 12,5 Stunden Musik ausreichen.

Das schicke Gehäuse des N91 besteht aus Edelstahl, das Steuertastenfeld unter dem Display lässt sich nach unten schieben und gibt so die Wähltastatur frei. Musik transferiert man über die USB-2.0-Schnittstelle, Bluetooth, das UMTS-Netz oder ein WLAN-Funknetz aufs Handy. Selbst erstellte Playlisten tauscht man einfach via MMS, E-Mail oder Bluetooth mit Freunden. Die weitere Ausstattung soll dem N90 weitgehend gleichen: Für eigene Fotos und Videos gibt es eine Kamera mit einer Auflösung von zwei Megapixeln sowie die üblichen Series-60-Anwendungen inklusive Webbrowser, E-Mail-Client und Organizer. Das rund 700 Euro teure Musik-Handy soll jedoch erst Ende 2005 zu haben sein.

Bereits im dritten Quartal will Nokia das N70 in die Läden bringen. Äußerlich erinnert das UMTS-Smartphone dem 6680. Doch ist das N70 mit einer Zwei-Megapixel-Kamera mit Fotolicht und 20fachem Digitalzoom ausgestattet. Eine Zweitkamera über dem Farbdisplay dient zum Videofonieren und für Selbstportraits. Für Unterhaltung sorgen ein MP3-Player und ein UKW-Radio, das Nokias Visual-Radio-Technik unterstützt. Dabei werden parallel zum Radioprogramm weitere Infos via UMTS oder GPRS aufs Handy übertragen, etwa der Name des gespielten Titels, der Interpret oder Songtexte.

Als Wechselspeicher fĂĽr MP3s, Bilder oder andere Dateien dient eine RS-MMCard. Man kann Daten aber auch per USB oder Bluetooth auf das Smartphone ĂĽbertragen. Wer gerne unterwegs spielt, installiert Symbian/Series-60- oder Java-Spiele; der Javainterpreter versteht sich dank Grafik-Bibliothek auch auf 3D-Games. Das nur 126 Gramm schwere N70 soll rund 500 Euro kosten.

Joe Coles, Marketing Director fĂĽr Imaging-Produkte, sieht die Kamera als Grund, warum sich Mobilfunk-Kunden ein neues Handy zulegen und erwartet, dass bis Ende 2005 ĂĽber eine halbe Milliarde Menschen weltweit ein Fotohandy besitzen werden. (rop)