Open Mobile Alliance definiert Push-to-Talk over Cellular

Die Open Mobile Alliance veröffentlicht den ersten offenen Industriestandard für das IP-gestützte Plaudern über Handy-Netze.

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Die Open Mobile Alliance (OMA), ein Zusammenschluss von rund 200 Unternehmen aus dem Umfeld der Netzbetreiber sowie Geräte- und Infrastruktur-Hersteller, hat eine erste Version eines Standards für die hersteller- und netzwerkübergreifende Version des Walkie-Talkie-Dienstes Push-to-Talk over Cellular (PoC) vorgestellt. Darin sind die folgenden Szenarien definiert:

  • One-to-One PoC Session: die grundlegende Form, ein Gespräch zwischen zwei Anwendern zu vermitteln
  • One-to-Many PoC Session: gibt dem Anwender die Möglichkeit, ein Gespräch mit mehreren anderen PoC-Abonnenten einer Ad-hoc- oder bereits vorher definierten Gruppe zu führen
  • Instant Personal Alert: über ihn kann der anrufende Anwender einem anderen mitteilen, dass er mit ihm sprechen möchte, und ihn auffordern, zurückzurufen
  • Group Advertisement: die Möglichkeit, andere Anwender über die Existenz einer PoC-Gruppe zu informieren

Bei PoC wird Sprache in IP-Päckchen gesteckt und über den GPRS- oder UMTS-Dienst verschickt. Die bisher im Netz von T-Mobile verfügbare PoC-Funktion setzt auf einem proprietären Standard von Nokia auf – ob es für diese Geräte ein Software-Update geben wird, ist noch nicht bekannt. Auch in Österreich ist PoC bereits verfügbar.

Am heutigen Montag startet in San Diego in Kalifornien eine Veranstaltung der OMA, auf der Vertreter von Cingular Wireless, Ericsson, Nokia, Siemens, Sonim und Vodafone zu einer gemeinsamen Podiumsdiskussion über die Bedeutung des PoC-Standards und ihr Engagement für die neue, jetzt zur Verfügung stehende Spezifikation zusammenkommen werden.

Die offiziell von der OMA verwendete Abkürzung für den Dienst lautet PoC – Push-to-Talk over Cellular. Das Kürzel PTT, welches gelegentlich als Abkürzung für den Walkie-Talkie-Dienst im Handynetz verwendet wird, ist bereits seit Jahren durch den professionellen Funkbetrieb (Behördenfunk) belegt. PTT bezeichnet dort einen Gesprächswunsch oder den Rundruf in einer ganzen Gruppe. Nutzer wie Feuerwehrleute verlangen zwingend die Möglichkeit, ihr Funkgerät mit einem Tastendruck bedienen zu können. (ll)