Telekom-Kunden zahlen mehr für Telefonate in andere Netze

Ob ein alternativer Netzbetreiber höhere Durchleitungsgebühren erhebt, erfahren Telekom-Kunden unter einer kostenlosen Service-Nummer.

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  • dpa

Kunden der Telekom müssen jetzt 0,2 Cent pro Minute mehr für Gespräche in bestimmte andere Telefonnetze zahlen. Der Betrag werde seit Anfang Mai erhoben, sagte Frank Domagalla von der Deutschen Telekom in Bonn dem dpa/gms-Themendienst; trotzdem scheint es noch immer einige Unklarheiten und Unkenntnis bei den Kunden zu geben. Es handele sich um einen Aufschlag auf die normalerweise erhobenen Durchleitungsgebühren für Telefongespräche in die Netze anderer Anbieter, betonte der Telekom-Sprecher. Denn einige solche Unternehmen wie NetCologne oder Hansenet dürfen nach einem Beschluss der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) im September 2004 höhere Nutzungsentgelte für Gespräche in ihre Netze erheben.

Die Telekom setzt die Erhöhung der Durchleitungsgebühren 1:1 um, eine versteckte Tariferhöhung, die Mehreinnahmen in die Kassen des Konzerns bringt, ist damit nicht verbunden. Allerdings müssen die Kosten von 0,2 Cent pro Minute auch Kunden mit den so genannten XXL-Tarifen beachten, wenn sie in Netze anderer Anbieter als der Telekom telefonieren. XXL-Tarife ermöglichen innerhalb des Telekomnetztes deutschlandweite Telefonate ohne Gesprächsgebühren zu bestimmten Zeiten (an Wochenenden und Feiertagen oder in der Nebenzeit) und kostenlose Ortsnetzgespräche.

Bislang waren die Kosten für Durchleitungsgebühren nicht an die Kunden weitergegeben worden, weil die Telekom und andere Telefongesellschaften jeweils die gleichen Gebühren für Gespräche aus fremden Netzen erhoben, erklärt Rudolf Boll von der RegTP in Bonn. Im September stellten dann einige Anbieter den Antrag, höhere Gebühren verlangen zu dürfen. Sie begründeten das damit, dass sie noch in der Ausbauphase seien und vergleichsweise höhere Kosten zu tragen hätten als die Deutsche Telekom.

Anbieter, die einen entsprechenden Antrag bei der RegTP gestellt haben, dürfen zunächst bis Ende Mai 2006 für Gespräche aus dem Netz der Telekom ein bis zu 25 Prozent höheres Durchleitungsentgelt verlangen als bisher, sagt Boll. Die Telekom gibt diese Kosten in Form von höheren Minutenpreisen an ihre Kunden weiter, betonte Domagala. «Auch manche Call-by-Call-Anbieter geben diese Erhöhung der Gebühr für Gespräche aus dem Netz der Deutschen Telekom in andere Netze an die Kunden weiter», erklärt Boll. Ob sich damit der Minutenpreis erhöhe, hänge aber von der Kalkulation des jeweiligen Anbieters ab.

Ob ein alternativer Netzbetreiber höhere Durchleitungsgebühren erhebt, erfahren Telekom-Kunden unter der kostenlosen Service-Nummer 0800/330 95 76. (dpa) / (jk)