"Deep Impact" hinterlässt tiefe Eindrücke

Seit kurzem haben ESA und NASA Bilder von dem Zusammenprall des 370 kg schweren Kupferkörpers mit dem Kometen Tempel I veröffentlicht, die von dem Weltraum-Teleskop Hubble und dem Satelliten XMM-Newton aufgenommen wurden.

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Von
  • Andreas Stiller

Seit kurzem haben ESA und NASA neue Bilder von dem Zusammenprall des 370 kg schweren Kupferkörpers mit dem Kometen Tempel I veröffentlicht. Sie wurden von dem Weltraum-Teleskop Hubble und dem ebenfalls um die Erde kreisende Satelliten XMM-Newton aufgenommen. Der 1999 von der ESA ins All geschickte Satellit XMM-Newton bewegt sich auf einem stark exzentrischen Orbit bis zu 114.000 km von der Erde weit weg, wo er außerhalb des störenden Strahlengürtels der Erde Röntgenstrahlung messen und spektroskopieren kann. Seine Instrumente fotografieren aber auch im sichtbaren optischen und ultravioletten Bereich.

Für die ESA-Raumsonde Rosetta ist das Ereignis auf dem langen Weg zum Zielkometen 67P/Churyumov-Gerasimenko (geplante Ankunft August 2014) eine willkommene Abwechslung zum Test der Bordinstrumente. Die Sonde befindet sich zwar rund 80 Millionen Kilometer weit weg vom Ort des Geschehens und damit am Rande der Auflösung der Navigationkameras NAVCAM, sie hat aber eine gute Sichtposition im rechten Winkel zur Sonne und dem Kometen. Weitere Instrumente arbeiten mit Infrarot, Ultraviolett und Mikrowellen. Vor ein paar Tagen hat die ESA einige von Rosettas NAVCAM aufgenommene Bilder des Kometen veröffentlicht, vom heutigen Zusammenprall liegen derzeit allerdings noch keine Rosetta-Aufnahmen vor.

Die Teleskope auf dem europäischen Kontinent müssen auch noch etwas warten, bis sie Tempel und die herausgeschlagene Staubwolke zu Gesicht bekommen. Aber die Europäer haben ihre Teleskope in der Welt verteilt, optimal platziert war das Faulkes Telescope in Maui, Hawaii, das als Erstes Bilder sendete. Auch die nächsten Tage werden die Teleskope und Satelliteninstrumente weiterhin auf Tempel 1 schauen, um mehr über seine innere Zusammensetzung zu ergründen. Insgesamt läuft die Mission noch bis Mitte August. Die Auswertung der Daten ist bis April 2006 vorgesehen, bevor das Projekt für beendet erklärt wird.

Kometen bewegen sich zwar im Raum -- allerdings nicht im rechtsfreien: Wie Spiegel Online nun auch berichtet, hat eine russische Astrologin die NASA auf 300 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt: Der mutwillige Zusammenstoß habe die Horoskope verzerrt.

Siehe dazu auch in Telepolis: (as)