Denic bleibt beim Status Quo

Die Statuten der Domain-Registrierungsstelle werden vorerst nicht geändert. Forderungen nach mehr Mitspracherechten der Mitglieder bei finanziellen Entscheidungen lehnte eine außerordentliche Generalversammlung ab.

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Von
  • Monika Ermert

Bei der Denic eG bleibt vorerst alles beim Alten. Eine außerordentliche Generalversammlung wies alle Vorschläge einer kleinen Gruppe von Mitgliedern zurück, die gerne etwas mehr Einfluss für die Mitglieder ins Statut der Genossenschaft geschrieben hätte. Winfried Haug, Initiator der Initiative und der außerordentlichen Generalversammlung, zeigte sich enttäuscht. "Es ist schade für die Genossenschaft, dass man sich nicht zu ein paar Schritten entschließen konnte, die meiner Meinung nach irgendwann ohnehin kommen müssen, zum Beispiel das Vier-Augen-Prinzip."

Haug hatte Vorschläge eingebracht, die Amtszeit der Vorstandmitglieder zu verkürzen, den Vorstand zu verkleinern und auf hauptamtliche Mitglieder zu beschränken und dafür mehr Mitglieder in den Aufsichtsrat zu berufen. Außerdem sollten die Mitglieder mehr Einblick und Mitspracherechte bei finanziellen Entscheidungen bekommen. Für einzelne Vorschläge, so Haug, habe es auch eine einfache Mehrheit gegeben, beispielsweise die Verkürzung der Amtszeit. Statut-Änderungen erforderten jedoch eine Dreiviertel-Mehrheit. Eine hohe Hürde, die angesichts der Tatsache, dass Vorstand und Aufsichtsratsmitglieder bereits über beinahe 20 Stimmen verfügen, schwer zu nehmen sei, so Haug. Knapp 90 der rund 240 Mitglieder waren der Einladung zur außerordentlichen Generalversammlung gefolgt.

Denic-Vorstandsfrau Sabine Dolderer sagte, sie habe gegen eine Rotation der Aufsichtsratsmitglieder alle zwei Jahre gestimmt, weil sie dies für unpraktikabel halte. Statt des Vier-Augen-Prinzips habe man schon jetzt in vielen Punkten eher ein Zehn-Augen-Prinzip, weil Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam entscheiden würden. Bei vielen anderen Punkten habe sie sich hingegen enthalten, um die Entscheidung den Mitgliedern zu überlassen. Dass die Vorschläge der Rebellen nicht durchkamen, wertet sie als Beleg dafür, dass die Mehrzahl der Mitglieder im Prinzip doch ganz zufrieden sei.

Einige vom Vorstand auf die Agenda gesetzte Punkte -- laut Dolderer eher "redaktioneller Natur"-- wurden dagegen angenommen, etwa Formalien für Vertretungsvollmachten. Durchgefallen ist jedoch der Vorschlag, Ausnahmen vom Ein-Mitglied-Eine-Stimme-Prinzip zuzulassen, etwa bei verbundenen Unternehmen: Nach wie vor haben Große wie Kleine eine Stimme in der Denic. (Monika Ermert) / (pmz)