Ausblick auf Version 2.12 des Unix/Linux-Desktops GNOME
Anfang September soll die neue Version des GNOME-Desktop mit einer Reihe von Neuerungen erscheinen. Ein Gnome-Entwickler hat die neuen Features zusammengstellt und mit Screenshots illustriert.
Davyd Madeley, Maintainer der Applet-Sammlung des Unix/Linux-Desktops GNOME, gibt eine Vorschau samt Screenshots auf die neuen Features in GNOME 2.12. Die wichtigste technische Änderung: Mit dem Wechsel von der Version 2.6 des Gtk+-Toolkits zu Gtk+ 2.8 setzt GNOME als erster Linux-/Unix-Desktop auf die vektorientierte, plattformübergreifende Grafikbibliothek Cairo, die für eine bessere Grafikqualität inklusive verbessertem Antialiasing und diversen optischen Effekten sorgen soll. Dabei bleibt Gtk+ 2.8 quellcodekompatibel zu allen früheren Gtk+-2-Versionen.
Ansonsten haben die Entwickler vor allem an Details gearbeitet. Umfassendere Integration der GNOME-Anwendungen mit dem Hardware Abstraction Layer (HAL) von Freedesktop.org soll das Plug&Play verbessern. Zudem haben viele Anwendungen dazugelernt: So beherrscht der GNOME-Dateimanager Nautilus neue Darstellungsmodi für Verzeichnisse und spielt Musik direkt von Audio-CDs ab. Der Gecko-basierte Webbrowser Epiphany kann Bookmarks übers Netz austauschen. Der Mail-Client Evolution bietet neue Plug-ins beispielsweise für eine einfache PGP-Integration. Das Startpanel enthält jetzt einen einfach gestrickten Menüeditor, die Systemtools wurden um einen distribututionsunabhängigen Initskript-Editor ergänzt. Gstreamer, das Gnome-Multimediasystem, hat im Umgang mit DVDs hinzugelernt.
Neu ist Evince, ein Dokument-Viewer zur Darstellung von Postscript-, PDF- und DVI-Dateien, der direkt auf dem (PDF-1.4-ähnlichen) API von Cairo aufsetzt. Die Unterstützung diverser Bildformate und von MS-Powerpoint-Präsentationen ist in Arbeit. (odi)