Agilent hat angeblich Chipsparte verkauft

Das auch als Hersteller von Mess- und Analysetechnik bekannte Unternehmen hat die lange defizitäre Halbleitersparte für 2,65 Milliarden US-Dollar an Finanzinvestoren verkauft, meldet die "Business Week".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die auch als Hersteller von auch Mess- und Analysetechnik bekannte US-Firma Agilent Technologies mit Hauptsitz in Palo Alto, Kalifornien, hat ihre Halbleitersparte für 2,65 Milliarden US-Dollar an die Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts (KKR) sowie Silver Lake Partners verkauft -- dies meldet die Business Week unter Berufung auf Insiderinformationen. Von Agilent liegen bis zur Stunde noch keine Informationen zum angeblichen Sachverhalt vor. Ebensowenig war heute eine Stellungnahme von Agilent Deutschland zu erhalten, wo das Unternehmen mehrere Standorte unterhält. Anfang Juni hatte das Wall Street Journal bereits gemeldet, dass Agilent die Versteigerung seiner Chip-Sparte vorbereite.

Der Business Week zufolge wird Agilent den Deal anlässlich der für Montag, den 15. August, angesetzten Vorlage seiner Quartalszahlen offiziell verkünden. Die Relation des Kaufpreis von 2,65 Milliarden US-Dollar zum Jahresumsatz dieser Unternehmenssparte von 1,5 zu 1 entspricht dem Bericht zufolge der Bewertung von Chipherstellern wie Micron Technology oder Freescale Semiconductor.

Darüber hinaus spekuliert die Business Week darüber, dass die neuen Investoren die Fertigung von Speicherchips und Prozessoren zum Einsatz in Glasfasernetzen abspalten werden. Dieses Segment soll demnach zu einem Drittel zum Umsatz der Agilent-Halbleitersparte beitragen, während die übrigen zwei Drittel mit Chips für Mobiltelefone, Drucker, PC-Peripherie und für die Unterhaltungsindustrie erzielt werden. Nachdem die Chip-Sparte das Konzernergebnis jahrelang belastet habe, habe sie im vergangen Jahr einen Vorsteuergewinn von 166 Millionen US-Dollar erzielen können, heißt es in dem Bericht.

Die Geschichte von Agilent geht auf die Messtechnik-Sparte von Hewlett-Packard (HP) zurück, bis Agilent 1999 von HP abgetrennt und an die Börse gebracht wurde. 2001 verkaufte wiederum Agilent seine Medizinsparte an Philips. Über die vergangenen Jahre hinweg kam es bei Agilent zu einem drastischen Stellenabbau, von dem auch die Standorte in Deutschland betroffen waren. (ssu)