Chinesisches Internet-Portal nimmt MP3-Suche vom Netz

Netease.com ist davon überzeugt, dass ein Großteil der MP3-Dateien, die bisher über das Portal gefunden werden konnten, illegal angeboten werden.

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Das chinesische Internetportal Netease.com hat seine Online-Musiksuche vom Netz genommen. Als Begründung gibt das Wall Street Journal Bedenken wegen möglicher Copyright-Verletzungen an. Bei Netease ist man zu der Überzeugung gelangt, die meisten Songs, die im Internet verfügbar seien, würden illegal angeboten. Mit dem Vorgehen wolle man der Branche ein gutes Beispiel geben. Der Suchdienst werde wieder eröffnet, wenn gewährleistet sei, dass die Rechte der Urheber geschützt würden. Netease.com, das an der New Yorker Börse geführt wird, erzielt etwa 80 Prozent seines Umsatzes mit Online-Spielen.

Üblicherweise sei es über MP3-Suchen auf chinesischen Portalen möglich, Websites zu finden, auf denen unlizenzierte Musikstücke oder Klingeltöne angeboten werden, heißt es weiter. In diesem Frühjahr sei aber ein Gesetz verabschiedet worden, das derartige Websites unter Strafe stellt. Einige Plattenfirmen nutzten dieses Gesetz bereits, um gegen Copyright-Verletzungen vorzugehen. So haben beispielsweise Universal Music und BMG das Copyright-Management-Unternehmen R2G damit beauftragt, illegale Content-Provider auszumachen und diese zur Unterlassung aufzufordern. Bisher habe sich R2G, das sich dem Motto "Building a Licensed Digital Music Market" verschrieben hat, mit mehr als 20 Internet-Service-Providern geeinigt. (anw)