Staatsanwaltschaft Ulm ermittelt gegen fünf EADS-Telecom-Mitarbeiter

Die Ermittler wollen herausfinden, ob Beamte von Beschaffungsämtern zu Hotelaufenthalten eingeladen worden sind und damit Voraussetzungen für eine Entscheidung zu Gunsten von EADS-Technik geschaffen wurden.

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  • dpa

Die Staatsanwaltschaft Ulm hat ein Ermittlungsverfahren gegen Manager der EADS-Tochter EADS Telecom wegen des Verdachts der Vorteilsgewährung ausgeweitet. Einen entsprechenden Bericht für die morgige Ausgabe des Kölner Wirtschaftsmagazins Capital bestätigte heute der Leitende Oberstaatsanwalt in Ulm, Wolfgang Zieher. "Wir ermitteln nun gegen fünf Beschuldigte, zunächst waren es drei", sagte Zieher der dpa.

Die Manager der Tochter des Rüstungskonzern EADS (München) stehen im Verdacht, Mitarbeiter staatlicher Beschaffungsämter unerlaubt zur Biathlon-Weltmeisterschaft 2004 im thüringischen Oberhof eingeladen zu haben. Dort habe die EADS Telecom ihr System der digitalen Kommunikation zwischen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten (BOS) vorgestellt, meldet Capital. Ermittelt werde, ob die Beamten der nicht namentlich genannten Beschaffungsämter zu Hotelaufenthalten eingeladen worden seien. Ferner werde geklärt, ob sie Information über das Produkt erhalten hätten und schließlich ob das Terrain für eine Entscheidung zu Gunsten der EADS-Technik bereitet worden sei, sagte Zieher.

Die Staatsanwaltschaft habe auch die Beamten im Blick, die diese Einladungen möglicherweise ohne Zustimmung ihrer Vorgesetzten angenommen hätten. "Wir haben aber derzeit keine konkreten Anhaltspunkte für eine Vorteilsannahme", sagte Zieher weiter. (dpa) / (anw)