Studie: Britische Behörden tendieren zu Windows

Der jüngste Index der in britischen Behörden genutzten Software kommt zu dem Schluss, dass zumindest in einigen Bereichen Microsoft-Software auf dem Vormarsch ist, auch wenn Unix-Systeme noch in der Mehrheit sind.

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Zumindest in einigen Bereichen der britischen Bürokratie ging der Software-Trend in den vergangenen 5 Jahren in Richtung Microsoft-Produkte, auch wenn Unix-Systeme noch in der Mehrheit sind -- ihr Anteil wuchs weit langsamer als der der Windows-Installationen. Zu diesem Ergebnis kommt der jüngste Index of Application Software der britischen Society of IT Management (Socitm). Während im Jahr 2000 die untersuchten Behörden für den Betrieb ihrer General-Ledger-Systeme (Hauptbuchhaltung) zu 43 Prozent Mainframes, zu 50 Prozent Unix und 7 Prozent Windows eingesetzt haben, betrage die aktuelle Verteilung 9 Prozent Mainframes, 52 Prozent Unix und 29 Prozent Windows. Stark automatisierte Anwendungen wie bei Lizenzierungssystemen würden zu 84 Prozent unter Windows betrieben, der Rest unter Linux.

Für die Untersuchung hat die Socitm 356 lokale Behörden in England, Wales, Schottland und Nordirland betrachtet. Dazu kommen 34 Feuerwehren und 19 Polizeidienststellen. Der Index wird seit 1999 erstellt. Neben einem Trend zu Windows haben die Forscher auch festgestellt, dass seitdem immer weniger Anwendungen vor Ort entwickelt werden. Dieser Anteil beträgt beispielsweise bei der Kontoführung nun 7 Prozent, während es 1999 noch 19 Prozent waren.

Das britische Office of Government Commerce hatte zwar im Oktober vergangenen Jahres berichtet, weltweit würden Behörden verstärkt auf Open Source setzen, das National Health Service hat das aber nicht davon abgehalten, im Monat darauf einen langfristigen Lizenzvertrag mit Microsoft zu schließen. Im August 2004 schlossen die Redmonder mit britischen Behörden einen Rahmenvertrag. 2002 hatte die britische Regierung noch Open Source befürwortet.

Die 1986 gegründete Socitm ist der britische Verband der IT-Verantwortlichen im öffentlichen Sektor. Die 1600 Mitglieder kommen aus 450 verschiedenen Institutionen und setzen sich unter anderem für den verstärkten Einsatz von E-Government ein. (anw)