Suse Linux 10.0 zum Download freigegeben

Die nun erhältliche Version ist die erste Distribution des Mutterkonzerns Novell, die von der Arbeit des erst kürzlich gegründeten OpenSUSE-Projekts profitiert.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Novell hat heute mit der Suse Linux 10.0 die erste Distribution auf Grundlage des OpenSUSE-Projekts veröffentlicht. Suse Linux 10.0 für x86-kompatible 32-Bit- und AMD64/EM64T-64-Bit-Systeme kommt auf 5 CDs und einer doppelschichtigen DVD sowie mit Handbuch und 90 Tagen Installationssupport zum Preis von knapp 60 Euro in die Läden. Ohne die kommerziellen Zusätze und den Installationssupport stehen 5 CD- oder ein DVD-Image sowie eine Live-DVD von Suse Linux 10.0 kostenlos bei Novell oder diversen Mirrors zum Download bereit.

Gegenüber der Version 9.3 neu hinzugekommen sind das Intrusion-Prevention-System AppArmor Lite, YaST-Konfigurationsmodule für AppArmor und PostgreSQL, die VoIP-Lösungen Twinkle und KPhone, Filesharing mit BitTorrent und KTorrent, der Zugriff auf Novells Internet-Dateiablage iFolder 3, das KOffice-Bildverarbeitungsmodul Krita und der mono-basierte Musicplayer Banshee. Musste der MP3-Support bei Version 9.3 nachinstalliert werden, unterstützt Suse Linux 10.0 jetzt wieder von Haus das Dekodieren von MP3-Dateien.

Wichtige Softwarekomponenten haben teils einen deutlichen Versionssprung gemacht: Die grafischen Bedienoberflächen GNOME (2.12) und KDE (3.4.2), das Office-Paket OpenOffice (2.0 pre-release), der GNU-C-Compiler GCC (4.0), die GNU-C-Bibliothek glibc (2.3.5), die Kernel-Virtualisierungserweiterung Xen (3.0), das .NET-kompatible Bytecode-System Mono (1.1.8), die grafischen Entwicklungsumgebungen KDevelop (3.2.2) und Eclipse (3.1), die Datenbank PostgreSQL (8.0.3), die Desktop-Suchmaschine Beagle (0.0.13) und der Webbrowser Opera (8) sowie die Tellico-Datenbank. Auch die über 4000 übrigen Pakete liegen nun in aktualisierten Versionen vor. Der Webbrowser Firefox und dessen Mailpartner Thunderbird sind in der Version 1.0.6 allerdings nicht ganz auf dem neuesten Stand. Der Kernel ist mittlerweile bei 2.6.13 angelangt -- natürlich Suse-typisch gepatcht. Laut Novell unterstützt das System Mobilrechner mit Centrino und ACPI-Powermanagement besser.

Zusätzlich zur kostenlosen Downloadversion packt Novell Suse Linux 10.0 noch kommerzielle Programme von Drittanbietern in den Karton: Neu sind außer dem 3D-CAD-Program Arcad beispielsweise noch die Backuplösung Sesam, Moneyplex fürs Homebanking, die Text- und Tabellenprogramme Textmaker und PlanMaker.

Im August hatte Novell bekannt gegeben, die Heimanwender-Distribution Suse Linux Professional nicht selbst weiter zu pflegen und ähnlich zu Red Hats Fedora in ein Community-Projekt namens OpenSUSE umzuwandeln, an dessen Weiterentwicklung kann sich nun jeder qualifizierte Programmierer beteiligen. Erstmals gab es auch mehrere öffentliche Betaversionen und einen Release Candidate einer Suse-Linux-Distribution. Im Unterschied zu Red Hat will Novell die OpenSUSE-Basis regelmäßig mit Support und Programmen von Drittanbietern anreichern und daraus ein Paket schnüren. (mhe)