IG Metall ruft zu weiterem Warnstreik bei Infineon auf

Politisches Ziel der Gewerkschaft bleibe der Erhalt der Arbeitsplätze über den von Infineon verkündeten Schließungstermin für das Münchner Chipwerk hinaus.

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  • dpa

Die IG Metall hat wegen der geplanten Schließung des Münchner Infineon-Werkes zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen. Noch am Freitagabend sollten insgesamt rund 160 Beschäftigte der Spät- und der Nachtschicht für jeweils zwei beziehungsweise vier Stunden die Arbeit niederlegen, teilte die Gewerkschaft mit. Geplant war unter anderem ein Fackelzug der Beschäftigten um das Werksgelände am späten Abend. Nachdem Infineon nach einer ersten Aktion in der vergangenen Woche keinerlei Anzeichen gemacht habe, auf die Forderungen einzugehen, wolle man so den Druck auf den Halbleiterhersteller erhöhen, hieß es.

"Wir fordern Infineon auf, mit uns über die Zukunft der Arbeitsplätze und unsere Tarifforderungen zu verhandeln", erklärte Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer. Politisches Ziel der Gewerkschaft bleibe der Erhalt der Arbeitsplätze über den von dem Unternehmen verkündeten Schließungstermin hinaus. Die Gewerkschaft hat unter anderem eine fünfjährige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft für die Betroffenen gefordert. "In der kommenden Woche erwarten wir von Infineon ein substanzielles Angebot", betonte Neugebauer.

Bereits vor gut einer Woche hatten sich rund 160 Beschäftigte an einem Warnstreik in dem Werk beteiligt, das Unternehmen hatte mit Unverständnis darauf reagiert. "Streiks können die wirtschaftlichen Realitäten nicht außer Kraft setzen", hatte Infineon-Manager Reinhard Ploss erklärt. Nach Angaben von Michael Leppek von der IG Metall hat sich der Halbleiterhersteller rechtliche Schritte gegen die Aktionen vorbehalten. Das Unternehmen plant die Schließung des Werkes für Anfang 2007. (dpa) / (jk)