Nokia stellt UMTS-Handy N71 und DVB-H-fähiges N92 vor

Die Series-60-Modelle versprechen umfangreiche Unterhaltungsfunktionen und haben den neuen Internet-Browser der Finnen an Bord. Das N92 mit 2,8-Zoll-Display soll im Sommer für etwa 700 Euro erhältlich sein.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Auf ihrer Nokia Mobility Conference, die bis zum morgigen Donnerstag in Barcelona stattfindet, stellen die Finnen mit dem N92 und dem N71 zwei UMTS-fähige Handys der Serie 60 (3rd Edition) mit Symbian OS vor. Das N92 hat einen integrierten DVB-H-Empfänger an Bord und verfügt über ein 2,8 Zoll großes QVGA-Display mit 24 Bit Farbtiefe, das Nokia als "blendfrei" einstuft. Außerdem besitzt das N92 eine 2-Megapixel-Kamera, jedoch keine Zweitkamera, die für Videotelefonate erforderlich ist. Dank eines Schwenkmechanismus mit mehreren Achsen lässt sich das Display entweder – wie bei einem gewöhnlichen Klapphandy – im Hochformat oberhalb der Tastatur platzieren, oder man verwandelt das Handy zu einem Multimedia-Betrachter im Querformat: Zumindest für Rechtshänder liegen bei dieser Variante dann die separaten Tasten für die Wiedergabe von Audio- oder Videoinhalten in Griffweite.

Nokia N92 als DVB-H-Empfänger [Klicken zum Vergrößern].

Der Electronic Service Guide (ESG), der auf dem N92 installiert ist, bietet für die Nutzung von Handy-TV Informationen zu den lokal verfügbaren Fernseh-Sendern, -Programmen und -Diensten. Darüber hinaus bietet das N92 die Möglichkeit, bis zu vier Stunden lang TV-Sendungen zu betrachten, Sendungen aufzuzeichnen sowie eine 30-Sekunden-Wiederholungsfunktion. Der ESG in den Endgeräten stellt das Gegenstück zur "Mobile Broadcast Solution" dar, die Nokia vor zwei Tagen als Management-Plattform für Anbieter von DVB-H-Inhalten vorstellte und die den Content-Providern Möglichkeiten zum Rechtemanagement und zur kostenpflichtigen Ausstrahlung von Inhalten eröffnet. Während die Branche auf die Fußball-WM 2006 als Initialzündung für den mobilen TV-Empfang hofft, bleiben die für DVB-H geeigneten Frequenzen zumindest im Gastgeberland knapp. Daher setzen deutsche Landesmedienanstalten zunächst auf die Erprobung von Handy-TV im zu DVB-H nicht kompatiblen DMB-Standard, sodass die Einsatzmöglichkeiten von DVB-H-Empfängern bis auf weiteres auf lokal begrenzte Tests wie in der schweizerischen Bundeshauptstadt Bern beschränkt bleiben.

Ebenfalls das N92: Hochgeklappt [Klicken zum Vergrößern].

Triband-GSM (900, 1800 und 1900 MHz), EDGE und WLAN 802.11g machen das N92 zur mobilen Surfmaschine, die in vielen Teilen der Welt gleich mehrere Verbindungsmöglichkeiten bietet und für den Nahbereich mit Bluetooth, IrDA und USB 2.0 aufwartet. Zur Darstellung von Web-Inhalten hat das N92 den neuen Browser für Series-60-Endgeräte an Bord, dessen "Mini-Map-Funktion" die halbtransparente verkleinerte Anzeige einer kompletten Internetseite ermöglicht. Mit dieser Gesamtansicht sollen die Nutzer intuitiv in alle Ecken der Seite navigieren können. Der E-Mail-Client des N92 verarbeitet laut Nokia auch E-Mail-Attachments der Formate JPG, MP3, Powerpoint, Word, Excel und PDF. Der interne Speicher des 190 Gramm schweren Geräts fasst 90 MByte und lässt sich mittels Memory Card erweitern. Musikfreunde dürften sich über die XPressMusic-Ausstattung des N92 freuen. Das N92 soll Mitte 2006 zu einem Preis von rund 700 Euro ohne Vertrag (16 Prozent Mehrwertsteuer eingerechnet) in die Läden kommen.

Mit Zweitkamera: Nokia N71 [Klicken zum Vergrößern].

Auch das N71 positionieren die Finnen als Multimedia-Smartphone, das im herkömmlichen Klappgehäuse ebenfalls eine 2-Megapixel-Kamera und eine Zweitkamera für Videotelefonate birgt. Das 2,4 Zoll große QVGA-Display mit 320 × 240 Pixeln hat 18 Bit Farbtiefe. Die Standby-Zeit des 139 Gramm schweren Geräts gibt Nokia mit neun Tagen an. Der geräteinterne Speicher fasst 10 MByte, und das N71 verwaltet miniSD-Karten mit bis zu 2 GByte Speichervolumen. Die Mobilfunk-Funktionen sind mit Triband-GSM (900, 1800 und 1900 MHz) und EDGE reichhaltig, wenn auch ein WLAN-Zugang fehlt. Auch dem N71 hat Nokia USB 2.0, Bluetooth und IrDA spendiert. Zusätzlich zum UKW-Radio, Musicplayer für MP3, AAC, eAAC+ und WMA sowie der XPressMusic-Funktion liegt diesem Gerät ein Adapter für Kopfhörer mit 3,5-mm-Klinkenstecker bei. Die maximale Qualität von selbst aufgenommenen Videos ist 352 × 288 CIF. Zudem kann das N71 Realstreams und 3GPP-Videostreams wiedergeben. Den Namen Smartphone verdient es dank eines E-Mail-Client, der die gleichen Dateitypen wie das N92 verarbeitet. Das N71 wird zu einem Verkaufspreis von rund 460 Euro ohne Vertrag im Verlauf des ersten Quartals 2006 erwartet. (ssu)