Wimax: Regulierer will Frequenzen im ersten Quartal vergeben

Die Bundesnetzagentur will Spektrum um 3,5 GHz-Spektrum diskriminierungsfrei und technikneutral verteilen. Das "Licensing Light" genannte Verfahren soll Konflikte bei der Vergabe von Spektrum fĂĽr drahtlose Breitband-AnschlĂĽsse vermeiden helfen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die Bundesnetzagentur will Frequenzen im Bereich von 3,4 bis 3,6 GHz Anfang des kommenden Jahres vergeben. Dies habe die Vizepräsidentin der Behörde heute auf einer Konferenz in München bestätigt, berichtet Teltarif. Damit verschiebt der Regulierer die ursprünglich bereits für das Jahresende geplante Vergabe um ein Vierteljahr und schaltet dieser dem Bericht zufolge eine weitere Anhörung vor. In einer frühzeitigen Öffnung des Spektrums, das sich für Wimax-Anwendungen gemäß IEEE 802.16 eignet, sieht die Branche einen entscheidenden Faktor für den Erfolg drahtloser Breitbandangebote als Alternative zu leitungsgebundenen Anschlüssen, beispielsweise auf Basis von DSL oder CATV.

Ein Grund für die Verzögerung liegt in der regulatorischen Vorgabe, dass die Frequenzzuweisung diskriminierungsfrei und technologieneutral erfolgen soll. Andererseits will die Netzagentur mit dem beabsichtigten "Licensing Light" genannten Verfahren eine unnötige Bürokratisierung des Verfahrens vermeiden will und die Interessenten zur Kooperation bei der Vergabe von Spektrum animieren will: Im Idealfall könnten sich die potentiellen Anbieter untereinander einigen. Während im Berliner Bezirk Pankow erst vor wenigen Tagen ein kommerzielles Wimax-Netz als DSL-Ersatz startete, geht die Forschung am so genannten 4G-Mobilfunk munter weiter, so dass Wimax in einigen Jahren ebenfalls in die Rolle des Gejagten kommen könnte, während in Kürze in "nomadischen" Wimax-Anwendungen gemäß IEEE 802.16e eine Konkurrenz für UMTS heranwachsen könnte.

Auch wenn die Branchengrößen Intel und Motorola die Entwicklung von 802.16e, dessen Standardisierung bis Jahresende erwartet wird, forcieren, erwartet ein Intel-Manager 802.16e-Implementierungen nicht vor 2008, berichtet Teltarif von der heutigen Euroforum-Konferenz "Zukunft mobiles Breitband". Demnach geht der Intel-Mann zunächst von einer Koexistenz von 3G / UMTS und Wimax aus. Mit Wimax könne sich ein Mobilfunkbetreiber ein separates Datennetz aufbauen und per UMTS Sprachdienste abwickeln..

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  • Die Entwicklung so genannter Mobilfunktechniken der vierten Generation (4G) beschreibt der Beitrag UMTS und seine Nachfolger auf heise mobil.