Zeitungsbericht: Erstes Geständnis in Infineon-Korruptionsaffäre

Der frühere Infineon-Vorstand Andreas von Zitzewitz habe zugegeben, wiederholt Umschläge mit Bargeld erhalten zu haben, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Insgesamt seien es zwischen 75.000 und 100.000 Euro gewesen.

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  • dpa

In der Korruptionsaffäre beim Chip-Konzern Infineon liegt nach Informationen der Süddeutschen Zeitung ein erstes Geständnis vor. Der frühere Vorstand Andreas von Zitzewitz habe bei der Münchner Staatsanwaltschaft zugegeben, vom langjährigen Infineon-Geschäftspartner Udo Schneider wiederholt Bargeld bekommen zu haben, berichtet die SZ in ihrer Samstagsausgabe. Schneider habe mit den Zahlungen gewährleisten wollen, bei Infineon im Geschäft zu bleiben. Das habe Zitzewitz bereits Mitte Juli bei einer Vernehmung gesagt, deren Inhalt bislang nicht bekannt gewesen sei, schreibt die Zeitung. Schneiders in der Schweiz ansässige Firma BF Consulting betreute laut SZ bis 2004 das Rennsport-Sponsoring von Infineon.

Zitzewitz gestand der Staatsanwaltschaft dem Bericht zufolge, er habe von Schneider wiederholt Umschläge mit Bargeld erhalten. Er habe aber nicht so häufig und deutlich weniger kassiert, als von Schneider behauptet. Der BF-Inhaber hatte den Ermittlern laut SZ mitgeteilt, er habe dem Infineon-Vorstand von 2002 bis 2004 bei neun Treffen in München und bei Autorennen Österreich, Frankreich und Spanien insgesamt 259.000 Euro zukommen lassen. Außerdem habe es weitere Zahlungen gegeben. Das seien legale Provisionen für die Vermittlung von weiteren Motorsport-Sponsoren gewesen. Zitzewitz sagte der Staatsanwaltschaft jedoch laut SZ, das Geld sei nicht für Sponsorengeschäfte gewesen. Er habe insgesamt nur zwischen 75.000 und 100.000 Euro von Schneider erhalten. (dpa) / (pmz)