Spekulationen über einen "Google PC"
Google-Mitgründer Larry Page könnte auf der kommenden Consumer Electronics Show einen PC mit Google-eigenem Betriebssystem vorstellen, berichtet die "Los Angeles Times". Der Pressesprecher von Google Deutschland dementiert.
Wenn es nach einem Artikel der Los Angeles Times geht, könnte Google Microsoft demnächst auf einem weiteren Gebiet in die Quere kommen. Der Suchmaschinenhersteller plane laut "eingeweihten" Kreisen, über Wal-Mart und andere Einzelhändler einen eigenen PC mit einem von Google entwickelten Betriebssystem zu verkaufen, heißt es in der Zeitung. Google-Mitgründer Larry Page werde das Vorhaben in seiner Keynote auf der kommenden Consumer Electronics Show verkünden. Stefan Keuchel, Pressesprecher von Google Deutschland, winkte allerdings ab. Die Meldung stamme aus der Gerüchteküche und "entbehrt jeglicher Grundlage", sagte er gegenüber heise online.
Zu den Hinweisen darauf, dass Google auf der CES, die vom 5. bis zum 8. Januar in Las Vegas stattfindet, neue Produkte vorstellen wolle, äußerte sich Keuchel vage. Es werde ein paar "interessante Dinge" geben. Dass es sich dabei um Hardware handele, sei eher unwahrscheinlich. Völlig abwegig sind solche Gerüchte allerdings nicht: Derzeit bietet Google neben Online-Suchdiensten und Desktop-Software unter anderem bereits auch Hardware in Form von vorgefertigten Such-Servern an.
Der von der Los Angeles Times kolportierte "Google PC" werde mit einem Betriebssystem laufen, das nicht von Microsoft stammt, und "ein paar hundert Dollar" kosten. Analysten hätten zudem im vergangenen Monat darüber spekuliert, es werde demnächst "Google Cubes" geben. Dabei handele es sich um Media-Center-PCs vergleichbare Boxen, mit denen die Nutzer Lieder, Videos und andere Dateien von ihren Computern auf ihren Fernseher schicken könnten.
Google konkurriert bislang hauptsächlich auf seinem angestammten Geschäftsfeld mit Microsoft, das sich in jüngster Zeit verstärkt den Umsatzmöglichkeiten zuwendet, die das Internet bieten könnte. Dazu gehören Suchdienste und Plattformen wie "Windows Live" und "Office Live", von denen sich Google bisher unbeeindruckt zeigt. Allerdings hat sich der Konkurrent durch seine Partnerschaft mit Sun Microsystems und dem erklärten Willen, OpenOffice weiterhelfen zu wollen, auf Pfade vorgewagt, auf denen die Redmonder Konkurrenz einen großen Teil ihres Umsatzes einfährt. Außerdem stach Google Microsoft bei der Beteiligung an AOL und der engeren Partnerschaft mit dem Online-Dienst von Time Warner aus. (anw)