AT&T startet Internet-TV in San Antonio

Der Telecom-Gigant nutzt IPTV-Software von Microsoft. Zunächst können ausgewählte Kunden am Firmensitz in Texas 200 Programme empfangen. Geplant sind Zusatzdienste für Handys wie die Fernsteuerung digitaler Videorecorder oder die Wiedergabe unterwegs.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die US-Telecomgesellschaft AT&T startet einen Internet-TV-Dienst und nutzt dabei die IPTV-Software von Microsoft, die die Redmonder Anfang 2004 vorgestellt haben. Zunächst ist das Angebot von AT&T auf einige hundert Nutzer im texanischen San Antonio beschränkt, die vom Unternehmen direkt angesprochen worden seien, berichtet das Wall Street Journal. Diese haben zunächst die Auswahl aus 200 Programmen. In einem halben Jahr, wenn der Dienst auf weitere Regionen ausgeweitet wird, sollen es rund 1000 sein. Einen konkreten Tarif für seine Testkunden gab AT&T nicht bekannt, dieser liege im Rahmen der in San Antonio verfügbaren herkömmlichen Kabel-TV-Angebote.

Dem IPTV-Angebot von AT&T fehlen HDTV-Programme, was die Tageszeitung darauf zurückführt, dass der Traditionskonzern die Endkunden mit herkömmlichen Kupferleitungen anschließt, während zum Beispiel Telecom-Konkurrent Verizon mit Glasfaser-Hausanschlüssen deutlich höhere Download-Geschwindigkeiten als "Ma Bell" ermöglicht. Doch wartet auch das AT&T-Angebot mit einigen interessanten Unterschieden zu gängigen CATV-Angeboten auf. Zum einen verspricht AT&T eine höhere Zapping-Geschwindigkeit, verbunden mit der Möglichkeit, ein Programm im Großformat zu betrachten und zugleich mit einer "Bild-im-Bild"-Funktion durch andere Programme zu surfen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen IPTV-Kunden von AT&T auch die Möglichkeit haben, ihren digitalen Videorecorder mit dem Handy von unterwegs fernzusteuern oder eigene Aufzeichnungen mit dem Mobiltelefon vom heimischen Speichermedium abzurufen.

Am Testort San Antonio in Texas befindet sich der Firmensitz der früheren SBC, die ihre frühere Muttergesellschaft AT&T, die auf eine 130-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken kann, im vergangenen Jahr aufgekauft und den Traditionsnamen übernommen hatte, jedoch die Führungspositionen im neuen Unternehmen mit SBC-Managern besetzt hatte. Die Konsolidierungswelle im US-Telecommarkt, während der unter anderem Verizon den Festnetz-Wettbewerber MCI übernahm und Giganten im nordamerikanischen Mobilfunk entstanden waren, nährt Befürchtungen, dass sich Verbraucher auf höhere Preise für Telecom-Dienste oder Kabelfernsehen einstellen müssen. (ssu)