Google kooperiert mit Motorola bei Internetinhalten fürs Handy
Der Suchmaschinenprimus plant angeblich neben der Internet-Suche für Handys auch die Entwicklung weiterer mobiler Dienste wie einer lokalen Suche für Handys.
Während Microsoft-Chef Bill Gates Google auf seiner CES-Keynote als Konkurrenten kleinredete, konnte der Suchmaschinenprimus schon den nächsten Punkt im Wettstreit mit dem Softwarekonzern für sich verbuchen: Google will mit dem US-Handyhersteller Motorola Internetinhalte auf Mobiltelefone bringen. "Das Google-Logo wird zunächst in den kommenden drei Jahren auf dem Display von Motorola-Handys eingebunden und mit einem Klick erreichbar sein", sagte Google-Europa-Chef Nikesh Arora dem Handelsblatt.
Zuvörderst soll über das Google-Logo auf den Motorola-Handys die vom PC bekannte Google- Internetsuche erreichbar sein. Laut der Wirtschaftszeitung plant Google aber zusammen mit Motorola auch die Einführung neuer Angebote: Noch im Laufe des Jahres werde man "mobile Dienste mit lokalen Inhalten in Europa anbieten", erklärte Arora. Googles lokaler Suchdienst, der mit Google Maps verknüpft ist, hat in den USA und Kanada schon das Beta-Stadium verlassen; für Deutschland etwa gibt es derartige Angebote noch nicht, während sie in Großbritannien und Japan etwa bereits getestet werden.
"Motorola bringt Googles Stärken in die Hosentasche", gab sich Motorola-Manager Scott Durchslag gegenüber dem Handelsblatt recht euphorisch über die Kooperation. Google wolle 2006 einen starken Fokus auf die Entwicklung mobiler Dienste legen, hieß es. Die Kooperation mit dem zweitgrößten Handyhersteller der Welt ist da eine gute Ausgangsposition – man könne sich aber auch eine Zusammenarbeit mit anderen Handy-Herstellern vorstellen, miente Arora.
Im Vorfeld der CES-Keynote von Google-Mitgründer Larry Page am heutigen Freitagnachmittag (Las Vegas Ortszeit) sprießen zudem die Spekulationen über neue Vorhaben von Google ins Kraut: Mit dem "Google Pack", das neben Google-eigenen Anwendungen wie Desktop-Suche oder Google Earth auch den Webbrowser Firefox, den Reader von Adobe und Antivirensoftware von Symantec enthalten soll, möchte Google weiter in den angestammten Gefilden von Microsoft wildern. Und das Angebot kostenpflichtiger Video-Downloads steht angeblich auch auf der Liste der Vorhaben. Gerüchte über einen eigenen Google-PC dementiert der Suchmaschinenanbieter aber heftig. (jk)