CES: Google plant angeblich Video-Downloads und Software-Paket

Fernsehsendungen als kostenpflichtige Downloads und ein Software-Paket inklusive Sicherheitsprogrammen sollen laut "Wall Street Journal" bald die Internet-Nutzer zu Google locken. Das Gerücht um einen "Google PC" wird weiter genährt.

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Google-Mitgründer Larry Page wird am Freitag auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas einen kostenpflichtigen Video-Download-Dienst und ein Softwarepaket ankündigen, berichtet das Wall Street Journal, das sich auf "eingeweihte Kreise" bezieht. Über eine Website der wachsenden Google-Familie würden zum Beispiel Fernsehsendungen angeboten werden. Dazu wolle Page morgen Kooperationen mit dem US-Fernsehsender CBS und mit der National Basketball Association verkünden, heißt es in dem Bericht, den beide genannten potenziellen Partner noch nicht kommentiert haben. Google habe bereits eine eigene DRM-Software entwickelt, um eine unbefugte Weiterverbreitung der Videos zu verhindern.

Google werde künftig ein Software-Paket bestehend aus dem Web-Browser Firefox, einer Antiviren-Software von Symantec, einem PDF-Reader von Adobe, dem RealPlayer, dem Instant-Messenger Trillian und Anti-Spyware-Software von Lavasoft zum Download anbieten. Das "Google Pack" genannte Bundle werde außerdem Desktop-Software von Google, den Internet-Globus Google Earth, die Foto-Management-Software Picasa, das Instant-Messaging-Paket Google Talk, eine Toolbar für Web-Browser und eine Bildschirmschoner-Software enthalten. Alle Programme sollen über ein einziges Installations-Tool auf den Rechner kommen können. Es könnte auch sein, so schreibt das Wall Street Journal, dass Google Pack auf neuen PCs vorinstalliert wird.

Der Bericht zitiert aus internen Dokumenten aus dem Hause des Suchmaschinenherstellers, die im Zuge der Einigung im Rechtsstreit um den ehemaligen Microsoft-Manager Kai-Fu Lee bekannt geworden seien. Demnach befürchten Google-Verantwortliche, Microsoft werde die Verbraucher zunehmend zu dessen Online-Diensten wie Web-Suche locken. Die Redmonder könnten dafür ihr kommendes Betriebssystem Vista und die siebte Version des Internet Explorer nutzen. Dieser Entwicklung könne Google mit einem eigenen Angebot begegnen und mit der vermuteten Anti-Viren- sowie -Spyware-Software sich obendrein ebenso wie Microsoft als Problemlöser andienen. Die Redmonder entwickeln mit "Windows Defender" eine eigene Anti-Spyware.

Die Küche, in der das Gerücht um einen "Google PC" köchelt, ist derweil um eine Zutat reicher geworden. eWeek berichtet, der Suchmaschinenanbieter könne mit dem Thin-Client-Hersteller Wyse Technology kooperieren, um einen Rechner anbieten zu können, der etwa 200 US-Dollar kostet. Wise-CEO John Kish habe während der Konferenz Red Herring Fall 2005 erwähnt, sein Unternehmen verhandle bereits mit Google über einen Rechner, der für Märkte wie China und Indien gedacht sein könnte. Da aber bereits berichtet wurde, auch Wal-Mart sei bei den Gesprächen mit im Boot, kämen laut Bericht auch andere Märkte wie die USA in Frage.

Zur Consumer Electronics Show 2006 in Las Vegas siehe auch: (anw)