Neue Firefox-Version protokolliert Klicks [Update]
Die aktuelle Firefox-Entwicklerversionen unterstĂĽtzen ein ping-Attribut fĂĽr Hyperlinks, das beim Anklicken einen Ping an einen beliebigen Server zwecks Tracking absetzt.
Laut dem Blog des Firefox-Entwicklers Darin Fisher wurde in die aktuellen Entwicklerversionen des Browsers eine neue Funktion zum Protokollieren von Benutzerklicks eingebaut. Das von der WhatWG spezifizierte ping-Attribut für Hyperlinks schickt beim Klick auf einen Link einen Ping an einen oder mehrere URLs. Tatsächlich setzen Vorabversionen von Firefox 1.6a1 (Codename "Deer Park 2") beim Klick auf
<a href="#" ping="http://heise.de">Link</a>
einen Ping an den Heise-Server ab. Der Ping-Mechanismus soll den Tracking-Prozess vereinfachen, mit dem Websites Benutzerverhalten beobachten. In ersten Reaktionen äußerte sich die Anwendergemeinde besorgt, die Rede war von Spyware. Derzeit setzen die Gestalter kommerzieller Seiten meist spezielle Weiterleitungen oder JavaScript ein, um den Klick auf einen Link zu protokollieren.
Entgegen einer Empfehlung der WhatWG-Spezifikation lässt sich der Mechanismus nicht abschalten. Bislang ist nicht bekannt, ob auch andere Browser das ping-Attribut unterstützen oder eine Implementierung geplant ist.
WhatWG ist ein loser Zusammenschluss von Browser-Herstellern wie Mozilla, Opera und Apple, welcher die Web-Standards des W3C ergänzen will. Das ping-Attribut entstammt dem Spezifikationsentwurf zu Web Applications 1.0, das auch als "HTML 5" gehandelt wird. Schon jetzt setzen Browser wie Firefox 1.5, Opera 8.5 oder Apple Safari Teile der Spezifikation um, beispielsweise Vektorgrafiken mit <canvas>
.
[Update]:
Die Funktion lässt sich bislang nicht über das normale Konfigurationsmenü abschalten. Über about:config lässt sich aber die Variable browser.send_pings editieren, um Firefox das Verhalten abzugewöhnen. Standardmäßig ist die Funktion aber in aktuellen Entwicklerversionen eingeschaltet.
(heb)