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CeBIT-Sonderschau Digital Living gerät in die Kritik

Aussteller scheuen die Kosten für separate Stände in Halle 27, in denen die Besucher Modelle der Konkurrenz direkt vergleichen können. Das Konzept der Schau sei "übers Knie gebrochen" worden, berichtet die "HAZ".

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die zeitgleich zur CeBIT vom 9. bis zum 15. März in Halle 27 geplante Sonderschau Digital Living muss ohne namhafte Aussteller auskommen, darunter CeBIT-Schwergewichte wie Intel, Panasonic, Sharp, Nokia oder Motorola. Die Deutsche Telekom habe mitgeteilt, dass sie nicht an der Digital Living teilnehme, berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) in ihrer heutigen Ausgabe. Sharp wolle sich die Sonderschau genau ansehen und "gegebenenfalls" im kommenden Jahr neu entscheiden, heißt es weiter. Gegenüber heise online bestätigte eine Sprecherin von Nokia, dass die Finnen nach heutigem Stand keinen eigenen Stand auf der Digital Living haben werden, hingegen der Messeauftritt auf der regulären CeBIT wie geplant stattfindet.

Die Deutsche Messe AG hatte die Digital Living erst Mitte November 2005 aus der Taufe gehoben und damit offenkundig auf die Ankündigung der Berliner Messegesellschaft reagiert, die Internationale Funkausstellung (IFA) ab 2006 jährlich abzuhalten.

Wichtigster Grund für das verhaltene Ausstellerinteresse an der Digital Living dürften dem Bericht zufolge die zusätzlichen Kosten für eine separate Ausstellungsfläche und weiteres Standpersonal sein. Zudem befürchten die Firmen eine Zersplitterung ihres Messeauftritts. Darüber hinaus sieht das Konzept der Sonderschau herstellerübergreifende Produktpräsentationen vor. Fachjournalisten und Forscher sollen zudem fachkundigen Rat geben – und dieser ist womöglich nicht immer im Sinne der Marketingstrategen.

Zudem fühlten sich einige Aussteller vom Vorgehen des Veranstalters brüskiert, berichtet die HAZ – die Messe AG habe die Veranstaltung "komplett übers Knie gebrochen". Diesen Eindruck wollten Vertreter großer CeBIT-Aussteller heise online gegenüber nicht bestätigen. Eine Sprecherin der Deutschen Messe AG erklärte, dass man "selbstverständlich" mit potenziellen Ausstellern das Konzept der Digital Living besprochen habe. Die Zahl der bisherigen Zusagen zur Sonderschau oder konkrete Firmennamen wollte die Sprecherin mit Blick auf die laufenden Verhandlungen nicht nennen. (ssu)