Providence darf Kabel Deutschland komplett übernehmen

Das Kartellamt hat zugestimmt, dass der US-Finanzinvestor seine Anteile auf 95 Prozent aufstockt. Providence will den Netzausbau forcieren und 14 Millionen anschließbaren Haushalten Triple-Play-Dienste bieten.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Providence Equity Partners darf von den Mitgesellschaftern Apax Partners und Goldman Sachs Capital Partners deren Anteile an Kabel Deutschland übernehmen und wird dann rund 95 Prozent der Anteile an dem TV-Kabelnetzbetreiber halten. Die übrigen Anteile verbleiben beim Management von Kabel Deutschland. Das Bundeskartellamt habe dem im Dezember bekannt gegebenen Vorhaben nun zugestimmt, teilte Providence mit. Die Transaktion soll formal am 8. Februar 2006 abgeschlossen werden. Über finanzielle Details der Transaktion sei Stillschweigen vereinbart worden. Nach Informationen der Tagesschau aus Finanzkreisen wird Kabel Deutschland zurzeit insgesamt mit rund 3,2 Milliarden Euro bewertet, nachdem die Gesellschaft 2003 für 1,7 Milliarden Euro von der Deutschen Telekom an die Investorengruppe verkauft worden war.

Das Investment-Unternehmen Providence sieht sich als einen der größten Investoren im europäischen Kabelgeschäft und verfügt über die deutsche Beteiligung hinaus noch über Beteiligungen in den Niederlanden, Spanien und Schweden. Kabel Deutschland ist mit 10 Millionen angeschlossenen Haushalten Providence zufolge der größte Kabelnetzbetreiber Europas. Der Investor kündigte an, das Unternehmen von einem Infrastrukturanbieter zu einem Anbieter von Triple-Play-Diensten umzubauen, der Fernsehen, schnelle Internetanschlüsse und Telefonie über das Fernsehkabel anbietet. Hierfür will Providence "erhebliche" Investitionen in den Ausbau der Netze tätigen und deren Aufrüstung mit einem Rückkanal beschleunigen. Ziel ist, dass Kabel Deutschland in drei Jahren mehr als 90 Prozent seiner insgesamt 15,3 Millionen anschließbaren Haushalte mit Triple-Play-Produkten versorgen kann. (ssu)