HD-Receiver fĂĽr Premiere hat Probleme mit HDTV-Programmen [Update]
Bei dem für das HDTV-Angebot des Pay-TV-Senders Premiere zertifizierten Pace-Receiver DS810 kommt es bei der Nutzung der digitalen Schnittstelle HDMI bislang zu Inkompatibilitäten mit AV-Receivern.
Bei dem für das HDTV-Angebot des Pay-TV-Senders Premiere zertifizierten DVB-S-Receiver Pace DS810 kommt es bei der Nutzung der digitalen Schnittstelle HDMI bislang zu Inkompatibilitäten mit AV-Receivern. Dies stellte das Magazin video laut einem Vorabbericht von Spiegel Online fest.
Laut dem Bericht leiteten im Test zwar alle überprüften A/V-Receiver mit HDMI-Ein- und Ausgang nicht-kopiergeschützte HDTV-Programme weiter, die Denon-Modelle AVR-3806, -4306 und AVC-A 11 XV sowie der Onkyo TX-DS 803 und der Pioneer VSX-AX 4 sperrten sich aber gegenüber HDCP-geschützten Programmen. Der Onkyo TX-NR 5000 schaltet laut video Audio- und Videosignale zwar zum Fernsehgerät mit HDMI-Eingang weiter, verarbeitete die via HDMI angelieferten Tondaten selbst aber nicht. Lediglich die im Testfeld ebenfalls vertretenen Modelle Marantz SR-9600und Yamaha RX-V 2600 hätten problemlos mit dem Pace-Receiver zusammengearbeitet, wobei der Marantz-Receiver allerdings zu Anfang einige Bildstörungen produziert habe. Dieses Ergebnis ist fatal, da beim Pay-TV-Angebot "Premiere HD Film" die HDTV-Videos via HDMI nur HDCP-geschützt ausgegeben werden. Videofans, die neben dem Pace-Receiver einen DVD-Player (oder später einen HD-Disc-Player) mit HDMI-Ausgang benutzen wollen, müssten je nach Zuspieler das HDMI-Kabel am Display umstecken, wenn dieses nur einen HDMI-Eingang besitzt.
Selbst der direkte Anschluß des Pace-Receivers am Display sorgt laut dem Bericht nicht immer für beste Bilder: So sei es bei einigen der getesteten Fernsehgeräten und Videoprojektoren beim Umschalten von einem nicht-kopiergeschützten HDTV-Kanal auf "Premiere HD Film" immer wieder zu Verzögerungen gekommen. video beschreibt, dass mal das Bild grünlich aufblitze, mal für eine halbe Sekunde graues Schneegestöber über den Bildschirm fegte, oder ein Knacken aus den Lautsprechern zu vernehmen war. In einigen Fällen halte "die Störung sogar länger an". Bildstörungen stellten die Tester schließlich auch beim Einsatz eines 15 Meter langen HDMI-Kabels zwischen Receiver und Display fest. Immerhin funktionierte die direkte HDMI-Verbindung mit der überwiegenden Mehrzahl der getesteten Displays.
Auf Nachfrage von heise online bestätigte Denon das video-Ergebnis. Bei einem weiteren Test mit einem ebenfalls Premiere-HD-zertifizierten Receiver eines anderen (nicht genannten) Herstellers seien die genannten Probleme jedoch nicht aufgetaucht. Ebenso arbeiten die Receiver mit HDMI-Anschlüssen schon heute mit DVD-Playern zusammen, die kopiergeschützte Videosignale via HDMI ausgeben. Insoweit dürfte der Fehler beim Pace-Gerät zu suchen sein. Dieser soll laut Denon von den Pace-Entwicklern im Labor auch schon behoben worden sein.
Update:
Auf Nachfrage erklärte Pace gegenüber heise online, dass man die Ursache für die Probleme bereits gefunden habe. So kommt es zwischen dem Satelliten-Receiver und dem A/V-Receivern offenbar zu einem Timing-Problem beim Aufbau der geschützten Verbindung. Dieses Problem ist c't von früheren Tests bekannt, bei denen DVD-Player mit HDMI-Ausgang nicht mit allen Videoprojektoren zusammenspielten. Die genannten Probleme sollen laut Pace mit dem nächsten Firmware-Update behoben werden. Der Unternehmenssprecher betonte, dass die HDMI-Zertifizierung des Receivers vor dem Marktstart von einem der hierfür zuständigen unabhängigen Unternehmen durchgeführt worden sei. Hierbei habe es keine Beanstandung gegeben.
(nij)