RSA-Studie: Online-Kauf trotz Sicherheitsbedenken

RSA Security Inc. hat Ergebnisse einer Befragung auf der RSA-Konferenz vorgestellt: Eine Lücke klafft zwischen Sicherheitsempfinden und Online-Transaktionen.

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Die RSA Security Inc. hat die Ergebnisse einer Befragung von 601 Geschäftsleuten und 603 Konsumenten auf der RSA-Konferenz unter dem Titel Internet Confidence Index Shows That - for Businesses and Consumers - Transactions are Outpacing Trust vorgestellt. Die Ergebnisse unterscheiden sich gravierend zwischen Geschäftsleuten und Privatanwendern sowie zwischen den USA und Europa, berichten US-Medien.

Die Gründe für die Kluften sind vielfältig. So fühlen sich die Menschen in Unternehmen sicherer, da sie dort durch Firewalls und andere Defensivmaßnahmen geschützt sind, während Heimbenutzer meist nur durch eine Software-Firewall und einen Virenscanner geschützt werden.

62 Prozent der US-Unternehmen konnten in den vergangenen zwölf Monaten Umsatzsteigerungen mit Online-Transaktionen beobachten, während in Frankreich und England nur 49 Prozent Mehreinnahmen durch Internet-Geschäfte erzielten. In Deutschland sehen die Zahlen düsterer aus, hier haben nur 34 Prozent der befragten Unternehmen ihren Umsatz steigern können; 52 Prozent schätzen das Ergebnis auf einen konstanten Umsatz. Das Ergebnis spiegelt auch die wahrgenommene Sicherheit der Unternehmen wider. Während 86 Prozent der amerikanischen, britischen und französischen Unternehmen ihre Online-Handel als ziemlich, sehr oder extrem sicher einstuften, taten dies deutsche Unternehmen nur zu 64 Prozent.

Dem steht entgegen, das 67 Prozent der US-Unternehmen um die Verletzlichkeit ihrer Netzwerke oder um betrügerischen Informationszugriff sorgen, während in Europa nur 37 Prozent um die Netzwerksicherheit bangen. Die amerikanischen Verbraucher sorgen sich auch mehr um die Sicherheit ihrer persönlichen Daten in den Unternehmen; da in Europa der Datenschutz jedoch in Gesetze mit engen Grenzen gegossen ist, verwundert dieses Ergebnis nicht. Hier spielt auch herein, dass betrügerische E-Mails (Phishing) größtenteils auf amerikanische Nutzer ausgerichtet ist. In Frankreich und Deutschland können nur zwei Drittel der Nutzer etwas mit dem Begriff Identitätsdiebstahl anfangen, während amerikanische Bürger zu 90 Prozent um diese Gefahren wissen.

Wer für den Datenschutz zuständig ist, sehen Geschäftsleute und Verbraucher ebenfalls von Land zu Land unterschiedlich. Konsumenten suchen die Verantwortung ganz klar bei den Online-Händlern und Banken. Die amerikanischen und englischen Banken und Unternehmen sehen die Verantwortung aber nur zu 26 Prozent bei sich selbst. In Deutschland stimmt die Wahrnehmung und Umsetzung präzise mit dem Verbraucherdenken überein, während Banken und Geschäfte in Frankreich den schwarzen Peter der geschützten Datenkommunikation und Transaktionen lieber dritten Parteien zuschustern wollen.

Die Ergebnisse der Umfrage legen nahe, dass Unternehmen und Banken noch an ihren Sicherheitsinfrastrukturen und der Anwenderkommunikation feilen müssen. Wenn ein Unternehmen sich selbst nicht als sicher einschätzt, kann es das von einem potenziellen Kunden auch nicht erwarten. (dmk)