IBM und Novell beteiligen sich an Projekt zum Online-Identitätsmanagement

Die beiden Firmen unterstützen das Open-Source-Projekt "Higgins", das in Konkurrenz zu Microsofts Infocard steht.

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Die US-Unternehmen IBM, Novell und Parity Communications wollen sich mit Software-Code an dem Open-Source-Projekt Higgins beteiligen. Mit der geplanten Sicherheitssoftware sollen Internet-Nutzer mehr Kontrolle über ihre Online-Identitäten erhalten, heißt es in einer IBM-Mitteilung. Das Higgins-Konzept wurde am Harvard Law School's Berkman Center for Internet & Society entwickelt, das resultierende Projekt liegt in der Obhut der Eclipse Foundation, die seit Juli 2005 dafür eine eigene Website eingerichtet hat.

Das "User-zentrierte" Identitätsmanagement soll den Internet-Nutzern ermöglichen, persönliche Informationen wie Bankkonten, Telefon- und Kredikartennummern selbst zu verwalten und so entscheiden zu können, welche Websites Zugang zu den Informationen bekommen sollen; anders als bei bisherigen Modellen, so die Mitteilungen, in denen Institutionen die Daten verwalten. Das Higgins-System soll auf jedem Betriebssystem laufen können und jedes bereits bestehende Identitätsmanagement-System unterstützen.

Microsoft verfolgt mit seinem Passport-Nachfolger Infocard ähnliche Pläne. Der Anwender hält alle relevanten Daten seiner digitalen Identität selbst auf seinem PC in einem sicheren Speicher unter Kontrolle. Will ein Kunde online etwas kaufen, fordert der Webshop per Webservices bei der Infocard-Anwendung auf dessen PC die Freigabe der Bezahlung an. Der Kunde veranlasst dann online die Zahlung über sein Bankinstitut an den Webshop. So muss der Verkäufer weder die Kreditkartennummer noch die Kontodaten des Kunden wissen. Das Vorgängerprojekt Passport war in die Kritik geraten, weil die erforderlichen vertraulichen Kundendaten von Microsoft verwaltet wurden. (anw)