Kommerzielle Open-Source-Software im Jahr 2010

Vertreter der Open-Source-Wirtschaft waren sich während einer Konferenz darüber einig, dass sich die Softwarebranche in den kommenden Jahren wandeln wird.

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Im vergangenen Januar hat das SDForum zusammen mit der Olliance Group zu einem "Think Tank" eingeladen, in dem sich die Teilnehmer den Kopf über die Zukunft kommerzieller Open-Source-Software zerbrechen sollten. Aus dem nun dazu veröffentlichten Bericht geht hervor, dass die Tagungsteilnehmer darüber übereinstimmten, der durch Service erzielte Anteil am Umsatz von unabhängigen Softwareherstellern werde bis zum Jahr 2010 ansteigen. Open Source werde kein Geschäftsmodell als Selbstzweck sein, sondern ein effizientes Modell für die Softwareentwicklung und den Vertrieb. In den The Future of Commercial Open Source Think Tank Summary Report flossen nach Angaben des SDForum die Einschätzungen von 70 Konferenzteilnehmern, darunter 15 CEOs von Open-Source-Firmen, ein.

Standardisierung und die Wandlung zu einer einfach anwendbaren Ware seien wichtig für das Open-Source-Prinzip und brächten es vor dem Hintergrund voran, dass Funktionstüchtigkeit der wichtigste einzelne Faktor für Softwareentwicklung sei. Allerdings seien noch einige Entwicklungshindernisse auszuräumen, zum Beispiel gebe es für die Vielzahl der Projekte zu wenige Entwickler und zu wenige fähige Kräfte, um Open Source auszuentwickeln. Ökonomische Schwächephasen übten einen besonders hohen Druck auf derzeit noch wenig oder gar keinen Gewinn erwirtschaftende Projekte aus.

Die Konferenzteilnehmer waren sich darüber einig, dass sich das derzeit noch als "Störfaktor" angesehene Open-Source-Modell in den nächsten Jahren als vorherrschendes Computing-Konzept durchsetzen werde. Unklar war ihnen, ob die Open-Source-Entwicker freie Auftragnehmer werden, ob die Nutzer einen größeren Prozentanteil an der Open-Source-Gemeinde haben und größere Softwarehersteller einsteigen werden. Teilnehmer der Konferenz "The Future of Commercial Open Source" waren unter anderem Tim O'Reilly, CEO und Gründer von O'Reilly Media, Sun-Präsident Jonathan Schwartz und IBMs Vizepräsident Rod Smith. (anw)