EU-Kommissarin startet Anhörung zur RFID-Technik
Noch in diesem Jahr will Viviane Reding konkrete Vorschläge zu dem Thema vorlegen.
Die EU hat heute nach Angaben der Kommissarin Viviane Reding eine Anhörung zur Funktechnik RFID auf den Weg gebracht. "Wenn wir das Vertrauensproblem in die RFID-Technik nicht lösen, wird sie nicht durchstarten können", sagte Reding heute laut dpa auf der CeBIT. Viele Menschen hätten datenschutzrechtliche Bedenken gegen die neue Technologie.
Der Markt werde in den nächsten Jahren sehr schnell wachsen, sagte Reding. Darauf müsse die EU reagieren. "Das ist eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit." RFID könne sich jedoch nur dann durchsetzen, wenn alle Zweifel aus dem Weg geräumt seien. Zweifel haben beispielsweise die Bürgerrechtler vom Verein FoeBuD, die heute am Stand des Handelskonzerns Metro gegen die Technik demonstriert haben.
Ende des Jahres will die EU-Kommissarin konkrete Vorschläge zum Thema vorlegen. Bis dahin werde sie sich mit Verbraucherschutzorganisationen, Wirtschaftsverbänden und Regierungen zusammensetzen, um den Einsatz von RFID und die damit verbundenen Probleme zu erörtern, sagte Reding. "Wir brauchen beispielsweise auch einen einheitlichen Standard nicht nur für Europa, sondern weltweit."
Die heute von der EU-Kommission eingeleitete öffentliche Diskussion über RFID soll einige Workshops einschließen, um einheitliche Auffassungen der zentralen Aspekte der Nutzung von RFID zu erreichen. Dabei sollen RFID-Anwendungen, Verbraucherfragen, Interoperabilität und Normung sowie der Frequenzbedarf erörtert werden. Die Ergebnisse der Workshops, die bis Juni 2006 in Brüssel stattfinden sollen, will die Kommission in ein Arbeitsdokument einfließen lassen, das im September vorliegen soll. Die dann eingehenden weiteren Stellungnahmen würden wiederum in eine Mitteilung der Kommission über RFID eingehen.
Auch will die Kommission den Meinungsaustausch über RFID mit den USA und Asien intensivieren, um "weltweit akzeptierte Interoperabilitätsnormen und Maßnahmen zur Gewährleistung des Datenschutzes und der Achtung ethischer Grundsätze bei der Nutzung dieser Technologie zu ermitteln", wie es in einer Mitteilung heißt. (anw)