Chinesische Online-Spieler müssen Identität preisgeben

Nutzer von Online-Spielen müssen von Juni an ihre Identität preisgeben. Die Echtheit der Eingabe soll von der Polizei überprüft werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 107 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Chinesische Nutzer von Online-Spielen müssen von Juni an ihre Identität preisgeben, berichten chinesische Medien heute. Die Echtheit der Eingabe soll von der Polizei überprüft werden. Das System, das zunächst bei sieben chinesischen Anbietern – darunter Shanda, The9, NetEase und Sina – getestet werden soll, verlangt die Eingabe der ID-Card-Nummer vor dem Spiel. Bei einer Falschangabe sollen virtuelle Ausrüstung und Punkte des Spielers gelöscht werden.

Das neue Verfahren solle vor allem Eltern erlauben, ihre Kinder zu überprüfen. Diese könnten anhand von Log-Dateien nachvollziehen, wieviel Zeit ihr Nachwuchs bei Online-Spielen verbringt. Es sei ein weiterer Versuch der Behörden, der zunehmenden Spielwut Herr zu werden. Nach einer Altersbeschränkung haben sie im vergangenen Jahr einen Mechanismus eingeführt, der die Spieler nach einer bestimmten Zeit automatisch hinauswirft.

In China häufen sich Berichte von exzessivem Online-Spielen und Internetsucht. Mehr als 20 Millionen der 111 Millionen chinesischen Internetsurfer sollen Online-Spiele nutzen. Manche spielen mehrere Tage ohne Unterbrechung. Ein Sprecher des betroffenen Online-Spiele-Anbieters The9 sagte laut Shanghai Daily, das neue System werde Nutzer davon abhalten, gefälschte Accounts weiterzuverkaufen und die Spielewelt "gesünder" machen. (anw)