Lexar geht erneut gegen Toshiba wegen Patentverletzung vor
Im Streit um Patenverletzungen bei NAND-Flashchips und Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen eröffnet Lexar eine neue Front gegen den japanischen Elektronikkonzern.
Die gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen Toshiba und Lexar um Patente auf Flash-Speicherchips, Bruchs der Treuepflicht und Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen ist noch lange nicht vorbei, da eröffnet Lexar eine neue Front im Streit mit dem japanischen Konzern. Der US-Chiphersteller, der von Micron übernommen werden soll, reichte laut dpa bei der internationalen Handelskommission (ITC) in den USA eine Beschwerde wegen Patentverletzung bei NAND-Speicherchips durch Toshiba ein.
Der Streit zwischen beiden Unternehmen reicht bis 1996 zurück, als sich Toshiba an Lexar gewandt hatte , um eine Kooperation bei der Entwicklung von Speichermedien zu erreichen. Im Verlauf der Zusammenarbeit habe Lexar Informationen über seine Technik preisgegeben, die dann wenig später von Toshiba an den Lexar-Konkurrenten SanDisk weitergegeben worden seien, wirft Lexar dem japanischen Konzern vor. Auch basiere eine Reihe der inzwischen von Toshiba vertriebenen Speichermedien unberechtigterweise auf dem Know-how von Lexar.
Toshiba ist weltweit die Nummer Zwei bei NAND-Chips, die unter anderem für tragbare digitale Musikgeräte und Mobiltelefone benutzt werden. In Japan baut Toshiba eine weitere Fertigungsstätte, um der steigenden Nachfrage nachzukommen. Lexar zählt unter anderem Samsung, Sony, Olympus sowie Eastman Kodak zu den Lizenznehmern seiner Flash-Technik. Toshiba hatte die Vorwürfe von Lexar immer zurückgewiesen: Man sei selbst einer Erfinder von NAND-Flash in den 80er Jahre gewesen. Gerichte in Kalifornien hatten Toshiba allerdings wegen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen und Patenverletzungen verurteilt; zuletzt war noch die Höhe der Schadensersatzzahlungen strittig. Gegen die Gerichtsentscheidungen will Toshiba aber weiter in Berufung gehen. (jk)