US-Handelsdefizit bei Hightech-Gütern wächst

96 Milliarden US-Dollar betrug im vergangenen Jahr das Handelsdefizit, an dem vor allem Importe aus China beteiligt waren.

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Aus den USA wurden im vergangenen Jahr Hightech-Waren im Wert von 199 Milliarden US-Dollar exportiert. Das waren nach Zahlen des Branchenverbands American Electronics Association (AeA) 4 Prozent mehr als im Jahr 2004. Demgegenüber wuchs in dieser Warenkategorie das Importvolumen um 9 Prozent auf 295,4 Milliarden US-Dollar. Das bedeutet ein Handelsdefizit in dieser Sparte von 96 Milliarden US-Dollar. Vergangenes Jahr betrug dieses 79,4 Milliarden US-Dollar.

An diesem sei insbesondere die Volksrepublik China beteiligt, dessen Präsident Hu Jintao zurzeit in den USA weilt. Während aus den USA voriges Jahr Hightech-Güter im Gesamtwert von 10 Milliarden US-Dollar nach China ausgeführt wurden – 1,2 Milliarden US-Dollar mehr als im Jahr zuvor –, erreichten die USA in China produzierte Hightech-Güter im Gesamtwert von 86,3 Milliarden US-Dollar, 18,1 Milliarden mehr als in den vorangegangenen zwölf Monaten. China war damit der größte Exporteur in die USA, während die Europäische Union mit einem Volumen von 42,6 Milliarden US-Dollar der größte Importeur US-amerikanischer Hightech-Güter war.

Die Daten bekräftigten die Vorstellung von der Hightech-Branche als einer globalen Industrie, meint AeA-CEO William T. Archey. Die Welt sei Handelsplatz und Lieferkette für US-amerikanische Technologie-Unternehmen. Viele der Technologieimporte, insbesondere aus China, Taiwan und Mexiko, seien Transfers von Waren gewesen, die von US-amerikanischen Unternehmen im Ausland produziert worden seien.

Die Hightech-Branche in den USA wies 2005 5,6 Millionen Arbeitnehmer auf, 61.000 mehr als im Jahr zuvor, geht aus dem von der AeA vorgelegten Bericht weiter hervor. Die Arbeitslosenrate unter Elektro-Ingenieuren sei mit 1,5 Prozent so niedrig wie seit drei Jahren nicht mehr. Auch in anderen Hightech-Berufssparten habe sich die Lage verbessert. Das Wachstum des gesamten Hightech-Arbeitsmarktsektors sei aber 2005 mit 1 Prozent hinter dem Wachstum des gesamten Arbeitsmarktes zurückgeblieben. Dieser wuchs voriges Jahr um 2 Prozent.

Um der erstarkenden weltweiten Konkurrenz begegnen zu können, fordert Archey Investitionen und Grundlagenforschung, insbesondere in Physik. Das Visa-System müsse überarbeitet werden, damit die fähigsten Köpfe in den USA bleiben könnten, um "Unternehmen, Produkte, Wohlstand und Jobs" zu schaffen. Weiter fordert Archey Verbesserungen im Bildungssystem. Die Konkurrenzfähigkeit der USA hat in seiner jüngsten Rede zur Lage der Nation im Februar auch US-Präsident George W. Bush thematisiert. Darin kündigte er ein Technologie-Förderprogramm an. (anw)