Sun entlässt bis zu 5.000 Mitarbeiter
Der Unix-, Server- und Java-Spezialist will mit einem Restrukturierungsprogramm nach eigenen Angaben die "Rückkehr zur Profitabilität" beschleunigen und neue Ziele beim Wachstum des operativen Gewinns erreichen.
Der Unix-, Server- und Java-Spezialist Sun hat einen als "Wachstumsplan" tituliertes Restrukturierungsprogramm verkündet, das bis zu 13 Prozent der Sun-Belegschaft den Job kosten kann. Die Entlassungen sollen zwischen 480 und 590 Millionen US-Dollar jährlich einsparen; in den nächsten sechs Monaten sollen 4.000 bis 5.000 Mitarbeiter entlassen werden. Die Kosten für die Restrukturierung belaufen sich auf 340 bis 500 Millionen US-Dollar im Verlauf der nächsten Quartale, meint man bei Sun.
Sun will damit nach eigenen Angaben die "Rückkehr zur Profitabilität" beschleunigen und neue Ziele beim Wachstum des operativen Gewinns erreichen. Neben der Verkleinerung der Belegschaft will Sun auch einige Firmengebäude aufgeben darunter die Sun gehörenden Einrichtungen in Newark und gemietete Gebäude in Sunnyvale. Alle Aktivitäten der Zentrale sollen in den beiden Hauptstandorten (Menlo Park und Sunnyvale) in der kalifornischen Bay Area konzentriert werden.
Suns Präsident und CEO Jonathan Schwartz meinte, man habe hart daran gearbeitet, die gesamte Produktlinie von Sun neu zu definieren. Darauf aufbauend begründe man nun auch das Geschäftsmodell neu auf einer weit einfacheren Basis und mit Konzentration auf die Gebiete, in denen Sun technologisch führend sei: Automatisierung, Energieeffizienz und Netzwerkinnovation.
Mit den Niagara-CPUs hatte Sun beispielsweise Chip-Multi-Threading-Prozessoren eingeführt, die besonders Strom sparend und umweltfreundlich zu Werke gehen sollen. Auch die Serverserie mit AMD-Prozessoren wurde nach den Angaben von Sun auf dem Markt gut aufgenommen. Daneben ist Sun in letzter Zeit mit einigen Initativen und Open-Source-Aktivitäten im Java- und Solaris-Umfeld stärker in die Öffentlichkeit getreten. Den Umsatz konnte Sun in den letzten Quartalen zwar steigern, aus den roten Zahlen kam man bislang aber nicht heraus – auch im dritten Geschäftsquartal war noch ein Verlust angefallen. Eine weitere Reduzierung der Belegschaft war daher an der Börse allgemein erwartet worden – allerdings reagierten die Investoren noch vorsichtig auf die Ankündigung: Während im Verlauf des offiziellen Handels an der Nasdaq am gestrigen Mittwoch der Kurs der Sun-Aktie um 1,76 Prozent auf 4,63 US-Dollar stieg, pendelte er nach der Ankündigung der Restrukturierung um diesen Schlusskurs und ging mit 4,65 US-Dollar aus dem nachbörslichen Handel. (jk)