Microsoft will die Stabilität von Windows-Vista-Treibern verbessern

Durch Auswertung von Daten aus der Windows-"Fehlerberichterstattung" will Microsoft Hardware-Hersteller zur Bereitststellung stabiler Treiber zwingen.

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Die kürzlich in der ersten finalen Version vorgestellten Richtlinien für Hardware-Komponenten und komplette PCs, Notebooks und Server, die ein Windows-Vista-Logo tragen dürfen, schreiben unter anderem eine gewisse Robustheit von Hardware-Treibern vor. Diese Robustheit will Microsoft durch Analyse der von den Windows-Vista-Anwendern gemeldeten Fehlerberichte messen und für registrierter Teilnehmer, also Hardware-Hersteller und Treiber-Programmierer, auf der Webseite winqual.microsoft.com zugänglich machen. Hersteller von Hardware, die ein Windows-Vista-Premium-Logo trägt, müssen dafür sorgen, dass das Driver Quality Rating (DQR) ihrer Vista-Treiber im grünen Bereich bleibt und – falls sich Fehlermeldungen häufen – innerhalb von 90 Tagen für Abhilfe sorgen.

Die Spezifikation für Komplettsysteme nach Windows Logo Program 3.01 (die dritte Version des Logo-Programms zielt auf Vista) erklärt genau, dass der grüne DQR-Bereich von 7 bis 9 Bewertungspunkten reicht und der gelbe von 4 bis 6 Punkten, darunter wird die Bewertung rot. Spätestens 120 Tage nach Veröffentlichung eines neuen Treibers muss dieser die höchste Qualitätsstufe erreicht haben und diese während seiner ganzen "Lebensdauer" halten.

Bereits während der letztjährigen Entwicklerkonferenz WinHEC 2005 hatte Microsoft einige gesammelte Daten der Windows-XP-"Fehlerberichterstattung" (Windows Error Reporting/WER) veröffentlicht. Demnach lagen im Februar 2005 91 Prozent der Treiber im grünen Bereich. Die Berechung der DQR-Punktzahl erfolgt dabei durch Auswertung der WER-Daten und der Zuweisung der Absturzursache zu derjenigen Software, die der wahrscheinlichste Verursacher ist. Microsoft präsentierte im März 2005 auch die zehn häufigsten per WER gemeldeten Fehlerquellen: Neben Pool/Memory-Corruptions und dem Betriebssystemkernel (OS Core) waren das vor allem Treiber für Grafikkarten und aus dem Netztwerk- und Multimediabereich.

Grundsätzlich verlangt Microsoft, dass Systeme mit Vista-Logo ausschließlich mit WHQL-signierfähigen und vom Hersteller Code-signierten Treibern ausgestattet sind. Alle Treiber, die für den Bootvorgang nötigt sind, müssen ein für Kernelmodule gültiges Zertifikat enthalten.

Mit dem hohen Anteil von Windows-Fehlerberichten zu Audio-Treibern hatte Microsoft auch vor einigen Jahren schon für den Umstieg auf die Universal Audio Architecture (UAA) argumentiert, die nur mit HD-Audio-Soundchips oder Audio-Adaptern mit FireWire- oder USB-Anbindung funktioniert – und nicht nur mehr Stabilität bringen soll, sondern auch die Basis für weit reichende Kopierschutzvorkehrungen zur Durchsetzung von DRM-Funktionen in Windows Vista bildet. (ciw)