Bundesliga-TV-Sender Arena: Weniger als 180.000 Kunden zum Saisonstart?

Nach Informationen des manager magazins rechnet die Arena-Mutter Unity Media mit lediglich 176.000 Kunden, die bis zum 31. Juli das neue Bundesliga-Pay-TV-Angebot gebucht haben werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 224 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der neue Pay-TV-Partner der Fußball-Bundesliga, Arena, hat offenbar massive Probleme, überhaupt Kunden für sein Programm zu gewinnen. Nach Informationen des manager magazins rechnet die Arena-Mutter Unity Media inzwischen nur noch mit 176.000 Arena-Kunden bis zum 31. Juli, also unmittelbar vor Saisonstart. Arena-Geschäftsführer Christoph Bellmer hatte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zuletzt noch erklärt, die Kundenwerbung laufe "supergut", er rechne mit einer halben Million Kunden zum Start der Bundesliga-Saison am 11. August.

Um allein die Kosten von rund 250 Millionen Euro pro Saison für die Übertragungsrechte einzuspielen, braucht Arena nach Einschätzung von Frank Ewerdwalbesloh, Partner beim Telekommunikationsberater Goetzpartners, den das manager magazin zitiert, im Jahresdurchschnitt 2,5 Millionen Abonnenten. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste Arena in den kommenden drei Jahren insgesamt 1,3 Milliarden Euro investieren. Denn allein die Akquisitionskosten pro Kunden würden 150 bis 200 Euro betragen.

Verantwortlich für das Dilemma bei Arena dürfte vor allem die ungeklärte Sitution bei der Signaleinspeisung in die Kabelnetze großen Betreiber sein: Weder mit Kabel Deutschland (10 Millionen Haushalte) noch mit Kabel Baden-Württemberg (2,3 Millionen) konnte das Unternehmen bislang entsprechende Verträge abschließen. Zudem bekommt Arena starke Konkurrenz durch die Deutsche Telekom, die sich zur Vermarktung ihres neuen VDSL-Netzes die Internet-Übertragungsrechte an der Bundesliga gesichert hatte und nun selbst auf Kundenfang geht. (pmz)