Musikmarkt in den USA bleibt stabil
Zwar ging der Verkauf von Musik in Form so genannter physischer Alben im ersten Halbjahr 2006 erneut zurück, das digitale Geschäft sorgte insgesamt aber für eine leichte Absatzsteigerung.
Der Verkauf von Musik in Form so genannter physischer Alben ist in den USA im 1. Halbjahr 2006 erneut zurückgegangen. Verkäufe herunterladbarer digitaler Musik schossen dagegen in die Höhe. Nach Zahlen von Nielsen SoundScan setzte der Handel in den USA in den ersten sechs Monaten dieses Jahres exakt 270,6 Millionen physische Alben ab, was einem Rückgang um gut vier Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht.
Laut Nielsen SoundScan gleicht der enorme Anstieg bei den Umsätzen digitaler Musik-Downloads den Rückgang aber wieder aus: Die Zahl kostenpflichtig heruntergeladener digitaler Alben kletterte demnach von 6,4 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 14,7 Millionen seit Anfang 2006, ein Anstieg um 126 Prozent. Der Download einzelner Tracks stieg von 158 Millionen im 1. Halbjahr 2005 auf 281 Millionen Songs im 1. Halbjahr 2006 (plus 77 Prozent). Insgesamt stiegen die Musikverkäufe um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Medienberichten zufolge gehen US-Analysten allerdings bereits von einer Abflachung der Wachstumskurve im Online-Musikgeschäft aus. Die Marktforscher von Pali Research und der Diffusion Group nahmen sich die Zahlen von Nielsen Soundscan vor und ermittelten im Vergleich zu den neuesten Verkaufszahlen im laufenden Halbjahr 2006 einen leichten Rückgang bei den wöchentlichen Verkaufszahlen. Ein Analyst von Pali Research warnt, dass Ende des 2. Halbjahres 2006 die Zahl verkaufter Download-Musik sogar zurückgegangen sein könnte und auch ein Marktforscher von der Diffusion Group unterstrich, dass "das Hyperwachstum der vergangenen Jahre vorbei ist und die Begeisterung, die die Verkäufe digitaler Musik zu immer neuen Höhen antrieb, im Wesentlichen vorbei ist". (Tom Sperlich) / (pmz)