Markenhersteller verdrängen Notebook-B-Brands

Der weltweite Notebook-Markt ist fest in den Händen der großen Marken wie Dell, HP, Lenovo oder Acer. Intels Bemühungen, den Anteil der White-Box-Systeme auf über 30 Prozent zu steigern, tragen kaum Früchte - im Gegenteil, ihr Marktanteil schwindet.

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Rund 84 Prozent des weltweiten Notebook-Marktes liegen in den Händen der zehn größten Markenhersteller Dell, Hewlett-Packard, Lenovo, Acer, Toshiba, Fujitsu, NEC, Sony, Apple und Asus. Nach Erhebungen der Marktforscher von IDC verlieren die Anbieter von Notebook-Barebones jenseits der Top Ten kontinuierlich Marktanteile. Nach 18 Prozent Anfang 2006 liegt ihr Anteil im ersten Quartal 2006 nur noch bei 16 Prozent und soll im nächsten Quartal ein weiteres Prozent fallen.

Unter den Herstellern, die nicht zu den größten zehn weltweit gehören, rangieren noch eine Reihe sehr bekannter Marken wie etwa Samsung, Sharp, Panasonic, JVC und BenQ. Daneben finden sich aber vor allem in Fernost noch namentlich weniger prominente Notebook-Hersteller aus der zweiten Reihe, die zusammen weltweit maximal auf einen Marktanteil von 12 bis 13 Prozent kommen. Diesen so genannten White-Box-Herstellern wollte Intel mit einem speziellen Programm, der Mobile Alliance (MA), unter die Arme greifen. Auf Basis standardisierter Komponenten sollten die Hersteller unter anderem in die Lage versetzt werden, kostengünstig individuelle Notebooks zu produzieren, um mit den Markenanbietern konkurrieren zu können. Erklärtes Ziel der Intel Initiative ist es, den Marktanteil der White-Box-Hersteller bis 2007 auf 30 bis 35 Prozent zu katapultieren.

Angesichts der weltweiten Entwicklung räumen taiwanische Barebone-Hersteller der MA inzwischen kaum noch Chancen ein. In Deutschland liegen die Verhältnisse etwas anders. Hier konkurrieren die großen Hersteller noch immer mit einer Vielzahl lokaler beziehungsweise regionaler Marken wie Maxdata, Medion und ehemals auch Gericom, die zum Teil erhebliche Marktanteile verteidigen. Die traditionell hohe Zahl von kleineren Firmen, die eigene Rechner bauen, hatte Intel 2004 auch in Deutschland zur Auflage eines mit der MA vergleichbaren Assemblierungsprogrammes veranlasst: "Build Your Own Notebook" (BYON). Dem Chip-Hersteller bescherte BYON im ersten Jahr einen Absatzschub von 150 Prozent im White-Box-Geschäft, wie Intel-Deutschlandchef Hannes Schwaderer 2005 erklärte. Insgesamt blieb bisher die Zahl der Unternehmen und Fachhändler, die selbst Notebooks fertigen, aber deutlich hinter jenen, die PCs oder Server assemblieren. (map)