Eco-Verband: Mobile Endgeräte bis 2010 Alltag im Gesundheitswesen

Nach einer Umfrage des Arbeitskreises M-Commerce des Eco-Verbandes erwarten Branchenkenner, dass sich mobile Endgeräte bis 2010 im medizinischen Alltag zwischen Fitnesstudio und Krankenhaus durchsetzen werden.

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Mobile Endgeräte werden sich während der kommenden Jahr im medizinischen Alltag etablieren, bis 2010 werden Geräte wie Tele-EKGs oder RFID-Armbänder im Gesundheitswesen allgegenwärtig sein. Das glauben über die Hälfte der knapp 50 Teilnehmer, die im Rahmen der Veranstaltung "Mobile Health und Wellness" (PDF-Dokument) des Arbeitskreises M-Commerce des Eco-Verbandes an einer Befragung teilnahmen.

Wie der Verband mitteilte, haben Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen an der nicht repräsentativen Befragung teilgenommen, darunter Vertreter von Krankenkassen, Forschungseinrichtungen und dem Bundesministerium für Wirtschaft. Große Bedenken herrschten demnach noch bei der Frage des Datenschutzes. Nur ein Fünftel der Befragten sieht in der "totalen Digitalisierung" krankheitsrelevanter Werte und deren Übertragung über mobile Endgeräte keine Gefahr für den Datenschutz. Bettina Horster hat wohl eine noch größere Skepsis erwartet. "Das ist sicherlich ein überraschendes Ergebnis", findet die Leiterin des Arbeitskreises M-Commerce. Angesichts möglicher Anwendungen wie etwa Biozoom, bei der persönliche Vitaldaten über die Server eines Mobilfunkproviders wandern, kann sie solche Bedenken nachvollziehen.

Trotz des sensiblen Themas Datenschutz sieht Horster große Chancen für neue Systeme auch im Wellness- und Präventions-Bereich. "Wir stehen hier noch am Anfang der Entwicklung, die sich aber in den nächsten Jahren konsequent fortsetzen wird, wenn sich beide Seiten – sowohl Ärzte als auch Patienten – an die Neuerungen gewöhnt haben werden". Das Vetrauen in die Funktionsfähigkeit der mobilen Hilfsmittel sei schon weit fortgeschritten, aber noch seien elf Prozent der Befragten skeptisch und sähen zum Beispiel Schwierigkeiten in der Fehleranfälligkeit der Geräte.

Schwierig gestaltet sich offenbar auch das Durchkommen bei Ärzten und Pfleger. Mehr als ein Drittel der Befragten sehen bei der Akzeptanz in dieser nicht ganz unwesentlichen Zielgruppe noch ein Hemmnis für den flächendeckenden Einsatz mobiler Endgeräte in der Medizin. Das habe sicher auch mit bestimmten, in der Ärzteschaft etablierten Strukturen zu tun, meint Horster. Mit den mobilen medizinischen Anwendungen würden Telekommunikationsunternehmen in den medizinisch-technischen Bereich vorstoßen. Anders als die hier etablierte Medizintechnik-Branche wüssten die noch nicht, was die Chefärzte sonst noch für Wünsche hätten. (vbr)