Besser rasen mit Navteq

Das Geodaten-Unternehmen wirbt mit dem Produkt "Camera Alert", das vor Geschwindigkeitskontrollen warnt - aber nicht in Deutschland, da dies hierzulande verboten ist.

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Von
  • Dr. Jürgen Rink

Navteq verkauft Geodaten für Fahrzeugnavigation und ortsbezogene Lösungen an Unternehmen, die diese in ihre Produkte integrieren. Mit dem jetzt vorgestellten "Camera Alert" können Navteq-Kunden Applikationen entwickeln, die über die Standorte von Radarkameras zur Geschwindigkeitsüberwachung warnen. Monatliche Updates sollen das Produkt auf dem aktuellen Stand halten.

Derzeit gibt es Camera Alert nur für Frankreich. Die Länder England, Schottland, Wales und Nordirland sollen mit einem Datenbank-Release im dritten Quartal 2006 folgen. Das Raserparadies Nummer eins geht allerdings leer aus: In Deutschland darf Navteq Standorte der Geschwindigkeitskontrollen nicht erfassen. Hier ist es dem Führer eines Kraftfahrzeuges nach Paragraph 23 der Straßenverkehrsordnung untersagt, ein technisches Gerät zu betreiben oder betriebsbereit mitzuführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören.

Diejenigen, die sich an die Verkehrsregeln halten, brauchen Camera Alert nicht. Fahrer, denen das Unrechtsbewusstsein für zu hohe Geschwindigkeiten fehlt, werden davon profitieren. Somit ist der Sinn der Radarfallenwarnung doch eher fragwürdig. (jr)