Das Silicon Valley wird ein riesiger Hotspot

Das Silicon Valley soll ein flächendeckendes WLAN erhalten. Eine Initiative für das Funknetz hat sich für ein Betreiberkonsortium um IBM und Cisco entschieden.

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Das Silicon Valley soll ein flächendeckendes WLAN erhalten. Das ambitionierte Projekt einer Initiative lokaler Stadtverwaltungen, Unternehmer und Wissenschaftler ist mit der Auswahl eines Konsortiums zum Aufbau des Netzes der Realisierung ein Stück näher gekommen. Die Gruppe, zu der IBM, Cisco, Azulstar und Seakay gehören, soll unter dem Namen Silicon Valley Metro Connect ein durchgehendes Funknetz für 2,4 Millionen Menschen aufbauen. Das Wireless Silicon Valley, so auch der Name der Initiative, wäre damit eines der größten Funknetze in den Vereinigten Staaten.

Jeder Bewohner oder Besucher der Gegend soll mit einem Megabit pro Sekunde online gehen und die Grundfunktionen des Netzes gratis nutzen können. Die kostenfreie Grundversorgung soll über Werbung finanziert werden. Für höhere Bandbreiten und die Nutzung fortgeschrittener Dienste wie VoIP oder Streaming sollen zusätzliche Gebühren erhoben werden, die nach Vorstellung der Betreiber bei monatlich 15 US-Dollar anfangen könnten.

Die zu vernetzende Fläche dehnt sich auf über 3800 Quadratkilometer und 42 Gemeinden aus. Dafür sollen insgesamt 30.000 Antennen installiert werden, die das ganze Valley in einen großen Hotspot verwandeln. Zum Einsatz kommen die WLAN-Standards 802.11b und 802.11g sowie 802.16 (Wimax). Mit einer Außenantenne und einem Modem lässt sich das Netz dann auch in Innenräumen nutzen.

Schon im nächsten Jahr sollen die ersten Gemeinden ans Netz gehen. Zunächst müssen das Silicon Valley Network und Metro Connect einen Vertrag aushandeln und diesen von allen beteiligten Gemeinden ratifizieren lassen. Die Gemeinden, die dem Projekt als erste zustimmen, werden auch als erste angeschlossen. Der Vertrag ist allerdings nicht exklusiv, die Gemeinden können auch mit anderen Providern arbeiten. Ähnliche Projekte gibt bereits in Mountain View, wo Google seine Heimatstadt vernetzt. Auch in den Großstädten Boston und San Francisco sind öffentliche WLANs geplant.

IBM schätzt die Kosten des Riesenprojekts auf bis zu 270 Millionen US-Dollar. Der Computerhersteller übernimmt unter anderem die Netzplanung und das Projektmanagement, während sich Cisco mit neuer Mesh-Hardware beteiligt. Azulstar wird das Netz betreiben. Die Non-Profit-Gruppe Seakay hat sich die Versorgung sozial schwacher Regionen mit Breitbandzugängen auf die Fahnen geschrieben und soll sich um die Integration des Netzes in lokale soziale Programme kümmern. (vbr)