Israelis entwickeln KI-Beschleuniger-Chip für PC-Spiele

Der Intia-Prozessor von AIseek soll einfache K.I.-Aufgaben wie Wegfindungsroutinen und Sichtlinienberechnungen für PC-Spiele beschleunigen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 170 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Die israelische Entwickler-Firma AIseek arbeitet an einem Beschleunigerchip für KI-Berechnungen in Computerspielen. Der Intia-Prozessor soll so genannte Low-Level-Aufgaben von computergesteuerten Charakteren (NPCs) deutlich schneller berechnen als herkömmliche CPUs. Dazu gehören beispielweise Wegfindungroutinen. Laut Aiseek könne der Initia-Prozessor 100 Wegpunkte (Nodes) in nur 10 µs berechnen und sei damit 100- bis 200-mal schneller als normale Hauptprozessoren mit der A*-Methode. Die NPCs könnten auch das Terrain schneller analysieren und wichtige Kontrollpunkte besser erreichen. Ebenso beschleunigt der Intia-Prozessor Sichtlinienberechnungen, die für die sensorischen Fähigkeiten von NPCs eine große Rolle spielen. So könne der Chip sämtliche Sichtlinien zwischen zwei Gruppen mit jeweils 512 Charakteren in nur 0,02 Sekunden berechnen.

Die KI-Beschleunigung ist primär für Spielekonzepte interessant, in denen Hunderte von NPCs gleichzeitig gesteuert werden müssen, beispielsweise in Massenschlachten von Echtzeitstrategiespielen, Rollenspielen, Shootern oder komplexen Simulationen von Städten. Ob ein solches System mit Zusatzprozessor jedoch jemals in Computerspielen zum Einsatz kommt, bleibt abzuwarten: Spielehersteller scheuen generell derartige Insellösungen, wenn ihre Kunden dafür spezielle Hardware benötigen. So konnten sich beispielsweise Physikbeschleuniger-Karten von Ageia, die realistische Physikeffekte in Spielen versprechen, bisher nicht durchsetzen.

Aiseek sucht derzeit Entwickler und Produzenten, die ihr System in Computerspiele integrieren wollen. Neben dem Chip entwickle man auch ein Software Development Kit (SDK) zur einfachen Programmierung. (hag)