IDF: Erfolgsbilanz für Itanium
Mit Itanium geht es aufwärts: deutlich mehr Umsatz, mehr Applikationen, größere Marktanteile
Den Vortag zur Eröffnung des Intel Developer Forum nutzte die Itanium Solutions Alliance (ISA), um bei einem "Solutions Summit" über die Erfolge der Itanium-Plattform seit Gründung der Allianz vor einem Jahr zu berichten. Der Umsatz stieg in diesem Zeitraum um 36,4 Prozent auf 740 Millionen US-Dollar und die Zahl der verfügbaren Applikationen verdoppelte sich nahezu auf über 10.000.
Laut IDC hat Itanium inzwischen 43,6 Prozent des IBM-Power- und 44,9 Prozent des Sun-SPARC-Marktanteils erreicht, Tendenz wachsend. Um Sun weitere Markanteile abzuknapsen, hatte Intel im Frühjahr 2006 mit der britischen Firma Transitive einen Lizenzvertrag geschlossen, mit dem Ziel, Solaris-Systeme auf Itanium-Plattformen mit Transitives QuickTransit-Technik zu emulieren.
Beta-Versionen des SPARC-Emulators unter Linux wurden bereits auf der Linuxworld im August vorgeführt, nun wurde er im Rahmen des ISV Platform Expansion Programs offiziell von der ISA vom Stapel gelassen. Der Emulator unterstützt alle UltraSparc-Befehlssätze V8, V8+ und V9, 32- wie 64-bittig und ist für Applikationen ab Solaris 2.6 ausgelegt. Laut Transitive soll die Performance der Programme auf Itanium 2 gar höher sein als auf dem schnellsten SPARC-Server.
Der wohl wichtigste Partner von Sun, Oracle, hat zudem auf dem Gipfel sein im Frühjahr verkündetes Itanium-Engagement bekräftigt und will jetzt tatkräftig bei der Zertifizierung und Performance-Optimierung der Oracle Database und Oracle Fusion Middleware auf Itanium-Systemen im Rahmen der Allianz mitwirken. Das bedeute, wie Prem Kumar, Vizepräsident der Oracle Server Technologies, betonte, aber keinen Richtungsschwenk: Man wolle die lange Tradition fortsetzen, den Kunden eine große Auswahl an "Deployment Platforms" zu bieten.
Derweil sind auch erste SPEC2006-Werte des Itanium-Montecito veröffentlicht worden, der im HP Integrity rx6600 (1.6GHz/24MB Dual-Core Intel Itanium 2) sowohl im Integer- (14,5 SPECint_base2006) als auch im Gleitkommabereich (17,3 SPECfp_base2006) die Liste anführt – Werte des hauseigenen Konkurrenten Xeon 5160-Woodcrest und des IBM Power 5+ stehen aber noch aus. Im Durchsatzbereich (rate) wird der Vergleich schwierig, den hier schlägt HP gleich mit 128 Prozessoren zu – in dieser Größenordnung können die Xeons und Opterons nicht mithalten. (as)
