Bilddynamik ergänzt Pixelflut

Bisher wurde die Bilddynamik von Kamera-Herstellern beim Wettrennen um die höchste Pixelzahl meist vernachlässigt. Nur Fujifilm hatte sich vorsichtig in diesen Bereich vorgewagt. In einer neuen Gerätegeneration könnte das Verfahren zum Standard werden.

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So genannte HDR-Fotos (High Dynamic Range) könnten eine neue Innovationswelle bei Digitalkameras einläuten, schreibt das Technologiemagazin Technology Review in der aktuellen Ausgabe 10/06 (neue Ausgabe ab dem 28. September am Kiosk oder hier portokostenfrei zu bestellen).

Bisher wurde die Bilddynamik von Kamera-Herstellern beim Wettrennen um die höchste Pixelzahl meist vernachlässigt – einzig Fujifilm hatte sich mit der FinePx S3 erstmals vorsichtig in diesen Bereich vorgewagt. Doch in einer neuen Gerätegeneration könnte das Verfahren zum Standard werden. Für Kamerahersteller wäre das eine willkommene Innovation, zumal sie für Deutschland erstmals seit Langem keine Umsatzsteigerung erwarten. Zu konkreten HDR-Plänen wollen sich die Anbieter zwar nicht äußern. "Es wird kommen", bestätigt aber Nils Häußler, Produktmanager bei Olympus Deutschland.

HDR-Bilder faszinieren durch einen deutlich vergrößerten Kontrastumfang, der die Wiedergabe feinster Farbunterschiede erlaubt. Das Foto einer dunklen Holzhütte inmitten eines Schneefelds in der Mittagssonne lässt beispielsweise sowohl die Strukturen des dunklen Holzes als auch des Schnees erkennen. Derzeit greifen HDR-Fans dafür zu einem Trick: Über- und unterbelichtete Aufnahmen desselben Motivs werden per Software zu einem Bild mit erweitertem Kontrastumfang zusammengeführt, aber diese Technik eignet sich nur für unbewegliche oder sehr langsame Motive.

Sollte sich HDR-Fotografie durchsetzen, müsste jedoch auch die Bildschirm-Technik nachziehen: Die volle Farbenpracht lässt sich heute nur mit Spezialhardware wie dem 49.000 US-Dollar teuren LED-Bildschirm DR37-P von Brightside ausnutzen. Für die Darstellung auf herkömmlichen Displays müssen HDR-Bilder heruntergerechnet werden. (wst)