Vivendi verklagt Telekom wegen PTC-Streit auch in den USA
Im Streit um den polnischen Mobilfunkanbieter PTC hat Vivendi die Deutsche Telekom nun auch in den USA verklagt. Die Unternehmen hätten sich illegal eine Vivendi-Beteiligung an PTC angeeignet, lautet der Vorwurf.
Im jahrelangen Streit um den polnischen Mobilfunkanbieter PTC hat der französische Medienkonzern Vivendi die Deutsche Telekom nun auch in den USA verklagt. Die Klage gegen die Telekom und ihre Mobilfunktochter T-Mobile sei vor einem Bundesgericht im US-Staat Washington eingereicht worden, teilte Vivendi am Dienstag in Paris mit. Die verklagten Unternehmen hätten sich illegal eine Vivendi-Beteiligung von 2,5-Milliarden US-Dollar an PTC angeeignet und sich zudem Gerichtsurteilen widersetzt, sagte Vivendi-Vorstandschef Jean-Bernard Levy laut der Mitteilung. Die beiden Unternehmen ringen seit 1999 um die Kontrolle bei PTC. Vivendi will die PTC-Übernahme durch die Telekom mit allen Mitteln verhindern. Der Streit beschäftigt seit langem Gerichte quer durch Europa. Zuletzt hatte Vivendi Strafanzeige gegen die Deutsche Telekom gestellt und das polnische Unternehmen Elektrim verklagt.
Die Deutsche Telekom sieht sich ungeachtet aller Proteste von Vivendi als rechtmäßiger PTC-Eigentümer. Ein Wiener Schiedsgericht hatte die Rechtmäßigkeit des Erwerbs von 48 Prozent der von Elektrim gehaltenen PTC-Anteile durch die Telekom festgestellt und die Bonner zur Zahlung einer ersten Rate in Höhe des Buchwertes von rund 600 Millionen Euro aufgefordert. Die Telekom hält nach eigenen Angaben inzwischen 97 Prozent an PTC (Polska Telefonia Cyfrowa), das mit rund 10 Millionen Kunden zu den größten Mobilfunkunternehmen in Osteuropa gehört. (dpa) / (vbr)
