Gartner: Deutscher PC-Markt wächst um 3,6 Prozent

Nach der Flaute in der ersten Jahreshälfte wächst der Gesamtmarkt nun wieder, meinen die Marktforscher. Deutschland liege dabei unter dem westeuropäischen Durchschnitt von plus 9 Prozent.

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  • dpa

Der deutsche PC-Markt ist im dritten Quartal laut Marktforschern um 3,6 Prozent gewachsen. Der Absatz stieg damit im Jahresvergleich auf 2,18 Millionen PCs, berichtete Gartner. Während das Notebook-Geschäft um 24 Prozent hochschnellte, sackten die Verkäufe im Desktop-Segment um 11 Prozent ab. "Notebooks machen inzwischen 52 Prozent aller privaten PC-Käufe aus", sagte Expertin Meike Escherich. "Die Nachfrage nach Marken-Notebooks war sehr viel stärker als erwartet." Nach der Flaute in der ersten Jahreshälfte wachse der Gesamtmarkt nun wieder. Deutschland liege dabei unter dem westeuropäischen Durchschnitt von plus 9 Prozent.

Marktführer bleibt laut Gartner Fujitsu Siemens Computers (FSC). Jedoch büßte das Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und dem japanischen Computerbauer Fujitsu sechs Prozentpunkte seines Marktanteils ein und kam im Berichtsquartal auf 16 Prozent. Im Notebook-Bereich musste Fujitsu Siemens laut Gartner Rückgänge von 25 Prozent hinnehmen. "Die größte Herausforderung für FSC war der Preiskampf", hieß es. "Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dem letzten Hersteller, der noch in Deutschland produziert, erneut Stellenabbau und möglicherweise sogar Werksschließungen drohen."

An zweiter Stelle in Deutschland lag Hewlett-Packard (HP). Der US-Computerhersteller habe in allen Marktsegmenten zugelegt und von günstigen Preisen seiner Modelle mit AMD-Mikroprozessoren profitiert. HPs Marktanteil stieg im Jahresvergleich von 10 auf 12 Prozent.

Auf den dritten Rang schob sich Acer vor; der Konzern hatte noch im zweiten Quartal mit zu hohen Lagerbeständen zu kämpfen, erklärte Gartner. Das taiwanische Unternehmen verzeichnete nun das zweitgrößte Wachstum unter den fünf führenden Herstellern. "Besonders im Notebook-Bereich konnte Acer mit billigen Pentium-M-Modellen punkten", schreiben die Marktforscher. Außerdem machten sich neue Partner im Supermarktgeschäft positiv bemerkbar.

Dell konnte diesmal laut den Marktforschern mit Konkurrent HP nicht mithalten und wuchs auf europäischer Ebene sogar langsamer als der gesamte Markt. Die chinesische Lenovo verdankte ihrer erfolgreichen neuen 3000-Serie, die im dritten Quartal 14 Prozent der verkauften Lenovo-PCs ausmachte, diesmal gute Wachstumsraten.

"Die Auftragsbücher für das vierte Quartal sind voll, aber ob der Privatkunde die bestellte Ware dann auch abnimmt, ist eine andere Frage", sagte Escherich. "Es bleibt dahingestellt, ob bei einem erwarteten Preisverfall von über 10 Prozent zwischen dem dritten und dem vierten Quartal die Mehrwertsteuererhöhung im Januar wirklich eine signifikante Rolle bei der Nachfrage im Weihnachtsgeschäft spielen wird." Die Mehrwertsteuer soll ab Januar von 16 auf 19 Prozent steigen. (dpa) / (jk)