Atari trennt sich von weiterem Entwicklungsstudio

Atari trennt sich von dem australischen Entwickler Melbourne House und will mit einer Aktienzusammenlegung den Börsenkurs stützen.

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Der angeschlagene Spielehersteller Atari trennt sich von einem weiteren Entwicklungsteam. Wie das Unternehmen am gestrigen Freitag in Lyon bekannt gab, hat es sein australisches Studio Melbourne House an den unabhängigen Entwickler Krome Studios verkauft. Über den Kaufpreis schweigen sich die Unternehmen aus.

Der Verkauf kommt nur wenige Wochen nachdem Atari sich von Shiny Entertainment getrennt und damit den begonnenen Restrukturierungsprozess nach eigenen Angaben abgeschlossen hatte. Die Abgabe des Melbourner Studios an den größten australischen Entwickler ist nach Angaben der Atari-Mutter Infogrames noch Teil der Anfang des Jahres angekündigten Strategie, das Unternehmen zu verschlanken und wieder in die Profitabilität zu führen. Atari will in Zukunft die Entwicklung nach außen verlagern und sich auf Produktion und Vertrieb konzentrieren.

Melbourne House wird in Zukunft als Krome Studios Melbourne firmieren. Krome betreibt neben dem Hauptsitz des Unternehmen in Brisbane noch ein Entwicklungsstudio in Adelaide und zählt sich nach der Übernahme mit nahezu 300 Mitarbeitern zu den "größten unabhängigen Studios weltweit". Krome hat gerade "The Legend of Spyro: A New Beginning" für Sierra fertig gestellt und arbeitet an einem "Hellboy"-Titel für Konami.

Unterdessen unternimmt Atari weitere Bemühungen für eine Verbesserung der Lage. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat einer geplanten Aktienzusammenlegung zugestimmt. Dabei sollen zehn ausgegebene Anteilsscheine zu einer Aktie zusammengefasst werden. In der Folge reduziert sich die Anzahl der Aktien im Verkehr. Atari erhofft sich davon, den Kurs des Papiers von derzeit 0,50 auf etwa 1,00 US-Dollar zu stabilisieren. Die Maßnahme erfordert die Zustimmung der Aktionäre. Atari hat dafür eine außerordentliche Aktionärsversammlung für den 15. November angekündigt. Am kommenden Donnerstag (9. November) will das Unternehmen die Quartalszahlen vorlegen. (vbr)