Schnittstellen zur Entwicklung von Anwendungen für Behinderte als offener Standard

Die Free Standards Group wird die unter dem Namen IAccessible2 zusammengefassten APIs weiterentwickeln, die IBM entwickelt hat.

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Die für die Standardisierung und Zertifizierung für Linux zuständige Organisation Free Standards Group (FSG) will von IBM unter dem Namen IAccessible2 als offener Standard bereit gestellte Softwareschnittstellen weiterentwickeln. IAccessible2 soll es Entwicklern erleichtern, plattformübergreifend Anwendungen für behinderte Menschen zu entwickeln. Die Schnittstellen kommen in die Obhut der FSG AccessibilityWorkgroup und sind ab sofort erhältlich, teilt die gemeinnützige Organisation mit.

Die FSG AccessibilityWorkgroup kümmert sich seit 2004 um die Entwicklung von Unterstützungstechniken (Assistive technologies, ATs), beispielsweise für Sehbehinderte zur Texterkennung oder für Sprech- oder Hörbehinderte zur Teilnahme an Telekonferenzen. IAccessible2 soll es erleichtern, die nötigen Software-Funktionen beispielsweise in Webbrowsern bereitzustellen. Die FSG entstand im Mai 2000 aus dem Zusammenschluss der Linux Standard Base (LSB) und der Linux Internationalisation Initiative (Li18nux). IBM ist von Anfang an dabei.

IAccessible2 ergänzt frühere Arbeiten des Softwarekonzerns Microsoft an MSAA (Microsoft Active Accessibility) und füllt einige Schnittstellenlücken, heißt es bei der FSG. Es wurde aufgrund der Notwendigkeit entwickelt, für den US-Bundesstaat Massachusetts ein auch für Behinderte brauchbares OpenDocument Format (ODF) vorzulegen. Der Bundesstaat schreibt ab kommendem Jahr das Format verbindlich für alle Behörden vor. Behindertenverbände kritisierten, das ODF berücksichtige zu wenig ihre Bedürfnisse, woraufhin ein Politiker des Bundesstaats im Sommer einen Aufschub der Umstellung verlangte. (anw)